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Faustschlag ins Gesicht von Ministerpräsident Rajoy

Spanien Im Wahlkampf muss der konservative Parteichef einen kräftigen Haken einstecken

MADRID dpa | Die linke Wange ist leicht geschwollen und gerötet, die Brille zerschlagen: Das sind die Spuren eines Faustschlags in das Gesicht des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy. Der konservative Politiker geriet bei der Attacke eines 17-jährigen Gymnasiasten leicht ins Wanken, hielt sich aber auf den Beinen.

Die Führer der großen Parteien verurteilten den Angriff. König Felipe VI. erkundigte sich telefonisch nach dem Befinden des Regierungschefs. Dieser reagierte eher gelassen auf die Attacke. Mit TV-Kameraleuten, die ihn auf der Wahlkampftour begleiten, witzelte er am Mittwochabend: „Das war ein runder Tag. Und für euch gab es von jedem etwas.“ Rajoy ließ sich eine Ersatzbrille schicken und flog noch in der Nacht zu seinem nächsten Wahlkampfauftritt in Barcelona. Dort warnte er davor, politische Schlussfolgerungen aus dem Zwischenfall zu ziehen. „Das werde ich nicht tun, und andere sollten dies auch nicht tun“, sagte er am Donnerstag.

Der Angreifer, der unmittelbar nach dem Faustschlag von Leibwächtern überwältigt und festgenommen worden war, gehört keiner politischen Partei an. Er hatte sich Rajoy genähert mit dem Vorwand, ein Selfie mit dem Regierungschef aufzunehmen. Der 17-Jährige entstammt einer angesehenen Familie in Pontevedra. Nach Informationen der Zeitung La Voz de Galicia ist er entfernt verwandt mit Rajoys Ehefrau. In sozialen Netzen hatte er linksradikale und separatistische Parolen verbreitet.

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