: Der dritte Attentäter von Bataclan ist identifiziert
Frankreich Ausschließlich Syrien-Rückkehrer sind bisher für die Terrorwelle von Paris verantwortlich
In der Konzerthalle töteten die drei Terroristen allein 89 Menschen. Insgesamt starben bei der Terrorserie 130 Menschen, Hunderte wurden verletzt. Mohamed-Aggad gehörte zu einer Gruppe von rund einem Dutzend junger Männer aus Straßburg, die Ende 2013 nach Syrien gingen. Einige von ihnen, darunter auch sein Bruder, kehrten aus freien Willen zurück und äußerten sich gegenüber Ermittlern schockiert, über das was, sie in Syrien gesehen hatten.
Der Bruder sowie der Franzose, der sie angeworben haben soll, Mourad Fares, seien ebenfalls unter Terrorverdacht in Haft, hieß es von den Behörden. Identifiziert wurde Mohamed-Aggad dank einer mutmaßlich von der Terrormiliz Islamischer Staat stammenden SMS, die seine Mutter vor zehn Tagen bekommen hatte. Darin wurde sie auf Englisch über den Tod ihres Sohns als „Märtyrer“ informiert. Sie gab den Behörden eine DNA-Probe, wodurch die Identität Mohamed-Aggads bestätigt werden konnte, wie der Anwalt seines Bruders sagte.
„Was für ein Mensch kann so etwas tun, was er getan hat?“, sagte sein Vater Said der Zeitung Le Parisien. „Hätte ich gewusst, was er tun würde, hätte ich ihn umgebracht.“
Bei dem Angriff im Bataclan waren neben Mohamed-Aggad die beiden ebenfalls aus Frankreich stammenden Omar Ismail Mostefai und Samy Amimour dabei. Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge, der bei einer Razzia in Saint-Denis getötete Abdelhamid Abaaoud, war Belgier. Damit kommen alle Täter bislang aus Frankreich oder Belgien
Die Bataclan-Angreifer hatten automatische Waffen und Sprengstoffgürtel bei sich. Zwei von ihnen zündeten ihre Sprengsätze, als die Spezialkräfte der Polizei das Gebäude stürmten. Der dritte wurde von einem Polizisten erschossen.
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