piwik no script img

Neuköllner und Frauen arbeiten gleich wenig

Mikrozensus Unterschiede in den Arbeitszeiten zwischen Frauen und Männern und in den Bezirken

Der Unterschied zwischen Frauen und Männern ist genauso groß wie der Unterschied zwischen Neukölln und Pankow – und er beträgt vier Stunden. Diese Erkenntnis liefert der landesweite Vergleich des Statistik­amtes, der Zahlen aus dem Mikrozensus 2014 zu den durchschnittlichen Arbeitszeiten in den Bezirken aufschlüsselt. Das Material zeigt, wie groß die Unterschiede sowohl zwischen den Bezirken als auch zwischen den Geschlechtern in Berlin noch immer sind.

Demnach arbeiten die erwerbstätigen Neuköllnerinnen und Neuköllner gute 33 Arbeitsstunden pro Woche. In Pankow dauert die Arbeitswoche mit durchschnittlich rund 37 Stunden vier Stunden länger.

Die gleichen Zahlen finden sich auch im Unterschied zwischen Frauen und Männern: Berlinweit sind die erwerbstätigen Frauen 33 und die erwerbstätigen Männer 37 Stunden pro Woche mit Arbeiten beschäftigt. Nur eben weder in Neukölln (dort beträgt das Verhältnis 30,9 Stunden für die Frauen zu 35 Stunden durchschnittlicher Wochenarbeitszeit für die Männer) noch in Pankow (35,3 zu 39,5 Wochenarbeitsstunden). In ganz Berlin arbeiten erwerbstätige Frauen weniger als erwerbstätige Männer.

Am allerwenigsten arbeiten die Frauen in Steglitz-Zehlendorf, wo sie mit 32 Stunden im Schnitt sieben Stunden weniger pro Woche arbeiten als erwerbstätige Männer. Ein ähnlich großer Unterschied zeigt sich ebenso für Spandau, wo Frauen auf rund 5 Stunden weniger Wochenarbeitszeit kommen. In Mitte haben sie sich am meisten angenähert – nur zwei Stunden liegen dort die Arbeitszeiten von Frauen und Männern auseinander.

Uta Schleiermacher

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen