: Alles im Theater ist lebendig
Auf dem Foto links ist Lilith Stangenberg zu sehen, gerade nachdem sie in „Don Juan“ von René Pollesch nach Molière auf der Berliner Volksbühne stand. Und der auf dem Foto rechts so hager und krumm eine Zigarette raucht, das in der Regie von Klaus Metzger ist natürlich der große, leider verstorbene Schauspieler Otto Sander, und zwar nachdem er 2009 im Berliner Renaissance Theater Samuel Becketts „Das letzte Band“ spielte.
„Alles Theater“ heißt dieser schön gestaltete Theaterbildband, der Bilder der Theaterfotografin Margarita Broich und Texte der Autorin Brigitte Landes kombiniert (Insel-Bücherei, 79 Seiten, 18 Euro). Die Idee war: Nach der Vorstellung klopft die Fotografin an der Garderobe und macht ein Porträt, nicht überfallartig hingeknipst, aber doch schnell, ohne Beleuchtungsfirlefanz, um diesen Moment zu erwischen, wenn die Rolle noch nachhallt. „Ich finde, jeder Schauspieler sieht nach der Vorstellung schöner aus als vorher. Alles an ihm ist lebendig“, schreibt Margarita Broich in ihrem Nachwort.
Und Brigitte Landes hat sich mit den Schauspielern in der Kantine getroffen, sich mit ihnen unterhalten und aus dem, was sie sagten, kleine, weise Monologe über das Theaterschauspielen gemacht. Der von Otto Sander ist der kürzeste: „Kellner, Nutten, Taxifahrer und Schauspieler. Alles dasselbe. Dienstleistendes Gewerbe.“ Außerdem gibt es unter anderem Porträts von Ulrich Matthes, Judith Engel, Kathrin Angerer, Angela Winkler, Birgit Minichmayr, Milan Peschel. Corinna Harfouch erkennt man als trauriger Clown erst gar nicht. drk
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