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Türkei stoppt Flüchtlinge

EU-Grenzen Sicherheitskräfte vertreiben Flüchtlinge von der türkischen Küste und verhindern, dass sie nach Griechenland und damit in die EU übersetzen

Wegweisende Waffenträger: Flüchtlinge werden in der Nähe von Izmir vom Strand vertrieben Foto: Anadolu/afp

AYVACıK taz | Türkische Sicherheitskräfte hindern verstärkt Flüchtlinge daran, per Boot auf eine der nahe liegenden griechischen Inseln weiterzureisen. Die Strände in der Nähe der Stadt Ayvacık, von denen aus im Sommer Hunderttausende Flüchtlinge auf die Insel Lesbos übergesetzt hatten, sind bereits leer. Auch aus den dahinterliegenden Olivenhainen haben Gendarmen die Flüchtlinge innerhalb der letzten Woche komplett vertrieben.

Die Flüchtlinge werden nicht mehr aufs Meer gelassen, sondern mit Bussen nach Istanbul oder in andere Städte der Türkei transportiert. Menschenrechtler vor Ort berichten, dass die Flüchtlinge offiziell aufgefordert werden, das Land binnen vier Wochen zu verlassen – zurück in ihre Herkunftsländer.

Die EU und die Türkei hatten vor einer Woche vereinbart, dass die Türkei die Sicherung der Grenze zur EU verstärke, um der unkontrollierten Einreise einen Riegel vorzuschieben. SPD-Chef Sigmar Gabriel betonte am Wochenende erneut, er setze auf die Hilfe der Türkei bei der Sicherung der EU-Außengrenzen.

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