: Chicagos Polizeichef gefeuert
USA Unter Druck reagiert Bürgermeister Rahm Emanuel auf den Tod des 17-jährigen Laquan McDonald
Der 17-jährige Laquan McDonald war am 10. Oktober 2014 auf dem Asphalt der Pulaski Road im Südwesten von Chicago gestorben. Ein Polizist schoss ihm 16 Kugeln in den Körper. Am darauffolgenden Tag veröffentlichte die Chicagoer Polizei eine Erklärung, in der behauptet wurde, der Jugendliche sei mit einem Messer auf die Polizisten zugegangen und habe sie bedroht.
Diese Darstellung war falsch. Das enthüllten letzte Woche Kameraaufnahmen aus einem Polizeiwagen, die mehr als 14 Monate unter Verschluss waren. Und aus einem „Burger King“ direkt neben dem Tatort verschwanden 82 Minuten Video-Aufzeichnungen rund um die Tat. Der Manager des Lokals versicherte einem Reporterin, dass die Aufnahmen weg waren, nachdem die Polizei am Folgetag in die Filiale kam.
Emanuel hat für Barack Obama im Weißen Haus gearbeitet, bevor er 2011 als Bürgermeister nach Chicago zurückging. Dann engagierte er McCarthy als neuen Polizeichef. Der sollte die notorisch korrupte und brutale Polizei von Chicago reformieren. Das ist nicht passiert. dora
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