: Langer Weg zurück
Biathlon Miriam Gössner such nach schwerer Verletzung noch nach dem Anschluss an die Weltspitze
Ihre Gesundheit habe sie im Griff. „Mir geht es gut“, betonte die Athletin, auch wenn der Rücken vorerst ein Problem bleiben wird: „Wenn ein langer Reisetag war oder ich ganz viel stehen muss, merke ich es. Auch wenn wir viel trainiert haben, zwickt es ein bisschen.“
Es ist zweieinhalb Jahre her, dass sich Gössner bei einem Fahrradsturz mehrere Rückenwirbel brach. Nur knapp entging sie dem Rollstuhl. Sie hatte schon Olympia-Silber im Langlauf geholt, war Staffel-Weltmeisterin im Biathlon 2011 und 2012 geworden – und fing für den Traum von Olympia zu früh wieder an. Sie musste ihre Teilnahme an den Winterspielen in Sotschi absagen, pausierte acht Monate lang.
In der folgenden Saison fand sie nicht zu der Form, die sie und das Umfeld von ihr erwarteten. Der Konkurrenz lief sie weit hinterher. Und als das junge deutsche Frauenteam Staffel-Gold und durch Laura Dahlmeier (Verfolgung) und Franziska Preuß (Massenstart) zweimal WM-Silber im finnischen Kontiolahti holte, fehlte Gössner.
Bundestrainer Gerald Hönig traut ihr nun zu, „sicherlich eine echte Verstärkung“ zu werden, wenn sich der Trend fortsetze.
Rückkehrerin Gössner muss sich gegen starke interne Konkurrenz behaupten. „Ich war auch schon Weltmeisterin, habe eine Olympia-Medaille. Wenn ich jetzt am Start stehe, hilft mir das alles nichts mehr, und so ist es für alle“, sagte Gössner und betonte in der Bild am Sonntag: „Zickenkrieg wird es mit mir nicht geben.“
Neben Östersund ist sie im Dezember für die Weltcups in Hochfilzen und Pokljuka eingeplant. Mehr steht noch nicht fest. An die WM in Oslo will die Halbnorwegerin nicht denken. „Es ist noch viel Zeit bis März, da kann noch einiges passieren“, beschwichtigte sie. „Es ist immer besser, sich erst mal auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.“
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