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"Der Blick geht über Paris hinaus"

Klima Was bringt Paris Berlin? Öko-Aktivist Tadzio Müller meldet sich täglich vom Gipfel

Foto: privat
Tadzio Müller

arbeitet als Referent für Klimagerechtigkeit und Energiedemokratie bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung – und ist gerade beim Klimagipfel COP21 in Paris.

taz: Herr Müller, der Gipfel hat am Montag begonnen. Was bringt er im besten Fall der Stadt Berlin ganz konkret?

Tadzio Müller: Es ist unwahrscheinlich, dass in Paris rechtlich verbindliche Beschlüsse durchgesetzt werden. Deswegen hat der Klimagipfel für die Stadt Berlin auch nur eine eingeschränkte Bedeutung. Viel wichtiger ist, was in Berlin in klimapolitischer Hinsicht passiert – denn der Gipfel verkörpert ja nicht die Spitze der klimapolitischen Ambitionen. Diese Ambitionen werden woanders formuliert. Ein Beispiel: Wenn mehr und mehr Städte einen entgeltfreien öffentlichen Nahverkehr testen oder einführen, wird das irgendwann auch zum Thema auf einem solchen Gipfel werden. In Paris wird über die Transportfrage aber nicht geredet. Berlin sollte also selbst eine progressive Klimapolitik machen.

Wie ist die Stimmung unter den Aktivisten in Paris?

Verhalten gut – aber vor allem, weil die Erwartungen stark zurückgefahren wurden. Immerhin: Mit der Menschenkette am Sonntag haben wir es geschafft, dem Ausnahmezustand etwas Raum abzutrotzen. Auch das hat die Stimmung gehoben. Die meisten schauen aber schon weiter, etwa auf einem spannenden Treffen mit dem Titel „Beyond Paris“.

taz.paris SEITE 3–6

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