: Grünes Geld beginnt zu fließen
Erderwärmung UN-Klimafonds einigt sich erstmals auf konkrete Projekte – Signal für den Pariser Gipfel
In Peru sollen Feuchtgebiete, im Senegal versalzene Böden wiederhergestellt, in Malawi und Bangladesch bessere Frühwarnsysteme gegen Klimaschäden errichtet, auf den Malediven soll gegen die Wasserknappheit gekämpft werden. Außerdem gibt es Förderung für Anleihen, mit denen in der Karibik Energieeffizienz unterstützt oder die Wasserver- und Abwasserentsorgung auf den Fidschi-Inseln verbessert wird. Die 168 Millionen aus dem Fonds sollen über die nächsten fünf Jahre insgesamt Investitionen von 1,3 Milliarden Dollar in diese Projekte auslösen.
Die Zusage sei ein „Meilenstein“, erklärte der Aufsichtsrat des Fonds, der auch den „transformativen Charakter“ der Projekte zeige – also den Anspruch, Übergänge zu klimafester und nachhaltiger Wirtschaftsweise anzustoßen.
Der Fonds war vor einem Jahr gegründet worden, um den armen Staaten bei der Bewältigung der Klimakrise zu helfen. 38 Industrie- und Schwellenländer haben bislang 10,2 Milliarden Dollar für die ersten vier Jahre eingezahlt, aus denen jeweils zur Hälfte Projekte zur Anpassung und zur Reduktion von Emissionen bezuschusst werden sollen. Damit ist er das bislang wichtigste Instrument für staatliche Klimahilfen, über das ein UN-Gremium bestimmt.
Der Fonds hatte unter großem Druck gestanden, noch vor Paris Ergebnisse vorzuweisen. Alle acht vorgeschlagenen Projekte wurden bewilligt. Allerdings ist das Volumen klein, die Auswahl der Projekte tendiert stark zur Anpassung an den Klimawandel – eine Forderung der armen Länder – und weniger zur „transformatorischen“ Wirkung, die die Industriestaaten eher fördern wollen. Aber das Paket ist genau austariert, um vor der Konferenz von Paris guten Willen zu zeigen und niemanden zu verärgern: die regionale Verteilung der Gelder, das Aufbruchssignal der ersten Projekte, die überwiegend öffentlichen Banken mit ein paar privaten Instituten. Bernhard Pötter
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