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Berlin erinnert an Pogromnacht und Mauerfall

9. November Gedenken mit Kranzniederlegungen, Andachten, Gebeten, Lesungen und Diskussionen

In Berlin wird am Montag mit zahlreichen Veranstaltungen an die Pogromnacht sowie an den Mauerfall erinnert. Die Jüdische Gemeinde zu Berlin lädt zum 77. Jahrestag der November-Pogrome von 1938 zu einer Kranzniederlegung ein. Zur Gedenkveranstaltung werden Gemeindevorsitzender Gideon Joffe, Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) und Rabbiner Jonah Sievers erwartet.

Die Arbeitsgemeinschaft Judentum und Christentum, der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin, die Evangelische Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und andere laden gemeinsam zu einer Veranstaltung in die Sophienkirche. Sie widmen ihr Gedenken dem benachbarten Jüdischen Gymnasium Moses Mendelssohn und seiner Schüler in der NS-Zeit. Jugendliche wollen sich in einer szenischen Inszenierung mit Zeitzeugenberichten auseinandersetzen.

Junge Leute über „25 Jahre deutsche Einheit“

Mit Blick auf den Mauerfall vor 26 Jahren betonte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) vorab, dass dieses Ereignis „den mutigen Menschen“ in der ganzen DDR zu verdanken sei, „die hartnäckig und friedlich für Freiheit und Demokratie und gegen Unterdrückung und Diktatur gekämpft haben“.

Zur zentralen Gedenkveranstaltung an der Gedenkstätte Berliner Mauer werden unter anderem Bürgermeisterin Kolat, Vertreter des Bundes sowie Zeitzeugen erwartet.

In der Erinnerungsstätte Not­aufnahmelager Marienfelde wollen am Montagnachmittag zudem Zeitzeugen und Historiker, unter ihnen die frühere Beauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, mit Jugendlichen über den Mauerfall und 25 Jahre deutsche Einheit diskutieren. Auch die aktuelle Flüchtlingskrise soll thematisiert werden.

Im früheren Stasi-Gefängnis, der Gedenkstätte Hohenschönhausen, soll außerdem eine Nachbildung der „Berliner Friedensuhr“ aufgestellt werden. Das Unesco-Komitee hatte die Gedenkstätte sowie DDR-Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe für den Einsatz für Menschenrechte bereits im vergangenen Jahr damit ausgezeichnet.

Der Preis ist eine Nachbildung der vom Juwelier Jens Lorenz 1989 geschaffenen fast drei Meter hohen Uhr mit der Inschrift „Zeit sprengt alle Mauern“. (epd)

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