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Stahl wird Wertpapier

BÖRSEN-DEBÜT

Es wird eine Nummer kleiner werden als erhofft, aber den Einstieg in die große riskante Welt des Kapitalmarktes will Hamburgs Staatsreederei Hapag-Lloyd dennoch wagen. Am 30. Oktober beginnt die erstmalige Notierung ihrer Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse.

Einen Bruttoerlös von 300 Millionen US-Dollar (265 Mio. Euro) erhofft sich das Unternehmen, vor wenigen Wochen war noch von rund 500 Millionen Euro die Rede gewesen. Doch Hapag-Lloyd musste Abstriche bei der Bewertung hinnehmen. Banker hatten den Börsenwert zunächst auf fünf Milliarden Euro veranschlagt, nun liegt er bei höchstens 3,75 Milliarden Euro.

Vorstandschef Rolf Habben Jansen will den Sprung an die Börse trotzdem wagen: „Der Zugang zum Kapitalmarkt ist wichtig für uns“, sagt der Niederländer, der seit Sommer vorigen Jahres zunächst die Fusion mit der chilenischen Frachtreederei CSAV managte und nun die zur viertgrößten Container-Reederei der Welt avancierte Hapag-Lloyd an die Börse bringt. Die bisherigen Großaktionäre Klaus-Michael Kühne und CSAV wollen für je 26 Millionen Euro neue Aktien kaufen, Hamburg behält seinen Anteil von 23,4 Prozent, will aber tendenziell aus der Reederei aussteigen. Der Hannoveraner Reisekonzern TUI, bis 2008 noch Alleinherrscher über Hapag-Lloyd, will als einziger Großaktionär einen Teil abgeben.

Immerhin 15,7 Millionen Aktien will Hapag-Lloyd zu einem Preis von 23 bis 29 Euro auf den Markt werfen. Und wenn alles klappt, wird sie aus Papier Stahl machen: Denn von den Erlösen will die Reederei neue Schiffe und Container kaufen. smv

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