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Feuer in Flüchtlingsunterkunft

BRANDSTIFTUNG Bewohner einer Hamburger Folgeunterbringung soll nach Streit ums Badezimmer Feuer gelegt haben. 14 Container sind unbrauchbar, verletzt wurde niemand

In einem Hamburger Flüchtlingslager sind am Samstagsabend 14 Wohncontainer komplett ausgebrannt. Die Polizei geht von Brandstiftung durch einen Bewohner aus, Verletzte gab es nicht. Nach Polizeiangaben wurde ein 19-Jähriger vorläufig festgenommen. Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt nahmen Ermittlungen auf. In den Containern wohnten je zwei Flüchtlinge, insgesamt gibt es in der Unterkunft im Stadtteil Sülldorf 360 Plätze.

Nach ersten Erkenntnissen war es zwischen dem Verdächtigen, einem Ägypter, und anderen Bewohnern der Unterkunft zu Streit gekommen. Beamte durchsuchten das Zimmer des Mannes, der nach erkennungsdienstlicher Behandlung wieder entlassen wurde. Die Ermittlungen dauerten an, teilte die Polizei gestern Nachmittag mit.

Ein Zeuge berichtete, der Streit, bei dem auch ein Messer gezückt worden sei, habe sich um die Benutzung der Badezimmer gedreht. Er selbst habe in einem der doppelgeschossigen Container gewohnt und sei kurz vor Ausbruch des Brandes aus seinem Zimmer gegangen.

Ein Mitarbeiter des städtischen Betreibers „Fördern und Wohnen“ organisierte noch am späten Samstagabend die Unterbringung der Bewohner des ausgebrannten Komplexes. Nach Angaben des Betreibers lebten in den 14 Containern 28 Flüchtlinge.

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) äußerte gestern Erleichterung darüber, dass es keine Verletzten gab, und versprach Hilfe: „Wir werden umgehend dafür sorgen, dass die Einrichtung wieder bewohnbar wird.“ Die ausgebrannten Container sollen ersetzt werden. Die Folgeunterkunft besteht seit 1994. Bis zum Jahresende soll sie um 288 Plätze erweitert werden.

Die Feuerwehr konnte relativ schnell reagieren, da ein Zeuge eine zufällig vorbeifahrende Rettungswagenbesatzung auf das Feuer aufmerksam gemacht hatte. (dpa/taz)

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