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Literataz Hysterie, Angst und arme Schweizer – einige Gedanken zur kommenden Buchmesse in FrankfurtHerrliche Hysterie

Frankfurt: Während der Buchmesse wird die selbsternannte Main-Metropole zur Statistin Foto: Bernd Hartung

von Tania Martini

Die Zweifel sind immer wieder da. ­Inszenierung oder Wirklichkeit? Vielleicht ist das auch die völlig falsche Frage und sowieso egal, weil die Inszenierung ja auch eine Realität erzeugt. Und umgekehrt vielleicht auch. Aber irgendwie anachronistisch scheint sie schon, diese Feier des Papiers und des Geistes. Klar, alle reden von Wissensgesellschaft, und gehört da nicht auch Papier und Geist dazu?

Ideologiekritiker behaupten, Wissensgesellschaft sei bloß die beschönigende Bezeichnung und Verschleierung des Umstands, dass Bildung und Intellektualität zunehmend abgeschafft werden. Vielleicht ist deshalb alles so groß und laut und schrill auf der Buchmesse in Frankfurt am Main, also irgendwie hysterisch. Dazu passt auch die Leere danach, wenn alles vorbei ist – Hysterie und Leere gehören unbedingt zusammen.

Literataz und Buchmesse

Am kommenden Dienstag erscheint die Literataz zusammen mit der regulären taz-Ausgabe. Unsere Literatur-RedakteurInnen stellen darin aktuelle Neuerscheinungen vor und werfen einen Blick voraus auf die Buchmesse.

Ab Mittwoch berichtet die taz auf täglichen Sonderseiten aus den Frankfurter Messehallen.

BesucherInnen der Messe können sich am taz-Stand in Halle Halle 3.1 mit einem tazpresso stärken, mit unseren MitarbeiterInnen aus Verlag und Redaktion plaudern oder in der aktuellen Ausgabe der taz schmöckern.

taz-AutorInnen live zu erleben gibt‘s auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage in Halle 4.1.

Alle Infos, alles zum Nachlesen: www.taz.de/buchmesse

Erstaunlich, all die großen Laster, vielen Paletten, die riesigen Aufbauten und vielen grauen Kostüme, wie sie sich aus den Flugzeugen und Zügen in die Stadt ergießen, die ausgebuchten Hotels und ausgelassenen Partys. Und das viele Papier. Niemand redet über das E-Book oder die Angst davor. Alles wird auch in diesem Jahr so sein wie immer, wie vor 20 Jahren. Nur ein paar weniger Aussteller werden kommen. Ein paar Schweizer mögen fehlen. Können sich die Messe nicht mehr leisten. Das haben sie jetzt davon, dass sie den Euro nicht haben. Auch irgendwie gerecht.

Aber die taz wird da sein, wie immer. Wir, die wir nach Frankfurt anreisen, freuen uns alle. Wir erzählen, was war oder auch nicht war. Und du, Schweiz, du kannst dich gehackt legen.

Tania Martini, 42, pilgert seit 20 Jahren zur Buchmesse. Seit 2008 tut sie dies für die taz. Sie verantwortet als Kulturredakteurin das Politische Buch in der taz.am wochenende und, zusammen mit Dirk Knipphals, die literataz, die am kommenden Dienstag erscheinen wird.

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