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Werkverträge beliebt – bei Arbeitgebern

MITBESTIMMUNG Metallbetriebe im Norden setzten immer mehr auf Werksvertragsfirmen und deren billigere Arbeitskräfte

Die norddeutschen Metall-Arbeitgeber nutzen gerne das Ins­trument des Werksvertrags, um Löhne und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in den Betrieben zu drücken oder sogar Stammbelegschaften zu verdrängen. Das ergibt eine gestern veröffentliche Umfrage der IG Metall: Im Bezirk Küste hatte sie anlässlich des Aktionstages gegen prekäre Beschäftigung 307 Betriebsratsvorsitzende befragt.

Demnach werden in 75 Prozent der befragten Betriebe Arbeiten auf Grundlage von Werkverträgen fremd vergeben. Das betrifft interne Dienstleistungen, aber auch die Bereiche Produktion, Montage oder Forschung und Entwicklung. Mehr als die Hälfte der befragten Betriebsräte geben an, die Arbeits- und Entgeltbedingungen in den Werkvertrags-Firmen seien schlechter als die der fest angestellten Mitarbeiter.

In 18 Prozent der Betriebe werden Beschäftigte von Werksvertragsfirmen der Erhebung zufolge nicht nur dafür eingesetzt, um Produktionsspitzen zu überbrücken: Sie besetzen vielmehr dauerhaft Stammarbeitsplätze, diese Zahle habe sich seit 2012 verdreifacht. Die Betriebsräte seien gegen derlei machtlos, hätten kaum Handlungsmöglichkeiten und Mitbestimmungsrechte. „Um den Missbrauch zu stoppen“, sagt daher der IG-Metall-Bezirkschef Meinhard Geiken, „muss der Gesetzgeber für bessere Informationspflichten und mehr Mitwirkungsrechte der Betriebsräte in den Einsatzbetrieben sorgen.“

Die Bundesregierung sei gefordert, die im schwarz-roten Koalitionsvertrag angekündigten Gesetze gegen den Missbrauch von Werkverträgen konsequent umzusetzen, so Geiken weiter: „Mit dieser Spaltung der Belegschaften muss Schluss sein.“

Anders sieht das Nico Fickinger, Geschäftsführer des Unternehmerverbandes Nordmetall: Er sprach von unternehmerischer Freiheit und nannte die „neue Aufregung“ künstlich. KVA

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