: Gefahr nicht erkannt
GESUNDHEIT Knollen-blätterpilz sieht syrischem Pilz ähnlich
Beim Versuch, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden, treffen Flüchtlinge auf ganz unvorhersehbare Schwierigkeiten. Zum Beispiel, wenn sie in den Wald in die Pilze gehen. Die Charité warnte am Dienstag davor, dass zurzeit immer wieder Menschen mit Vergiftungen durch den Knollenblätterpilz behandelt werden müssten. Die meisten Betroffenen stammten aus Syrien. „Die aktuelle Häufung bei syrischen Flüchtlingen liegt daran, dass es in Syrien essbare Pilze gibt, die dem Knollenblätterpilz zum Verwechseln ähnlich sehen“, schreibt der Kliniksprecher in einer Mitteilung.
Der weißliche Pilz wächst vor allem in Laubwäldern und gehört zu den giftigsten Arten in Deutschland. 90 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen sind laut Charité auf ihn zurückzuführen. Der Pilz habe keinen abstoßenden Geschmack, das Gift wirke erst nach mehreren Stunden. „Zunächst treten Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf“, beschreibt das Klinikum die Symptome. Im schlimmsten Fall könne die Leber versagen, dann helfe nur noch eine Lebertransplantation. Die Charité warnt nach eigenen Angaben in den Flüchtlingseinrichtungen, die sie medizinisch versorgt, seit Längerem mit Plakaten in fünf Sprachen vor dem tödlichen Pilz. ALL
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