: Essen mit schwarzem Kufen
NRW SPD sonst bei Oberbürgermeistern vorn, CDU hat die meisten Landräte
Von den 23 kreisfreien Städten haben jetzt 15 einen SPD-Oberbürgermeister und 7 einen Rathauschef mit CDU-Parteibuch. In Hagen gibt es einen parteilosen Oberbürgermeister. In den Kreisen hat hingegen die CDU einen deutlichen Vorsprung. Sie stellt 22 der 31 Landräte, die SPD lediglich 8. Der Kreis Euskirchen hat einen Landrat ohne Parteibuch.
In der zweiten Runde der Kommunalwahlen hatte es am Sonntag in mehreren Rathäusern Machtwechsel gegeben. In Essen löst der CDU-Politiker Thomas Kufen Amtsinhaber Reinhard Paß von der SPD als Oberbürgermeister ab. Kufen kam auf 62,6 Prozent der Stimmen, der auch innerparteilich umstrittene Paß erreichte lediglich 37,4 Prozent. Mit dem 42-Jährigen stellt die CDU nun wieder in einer der zehn größten deutschen Städte einen Oberbürgermeister.
In Wuppertal, Solingen und Krefeld konnte dagegen die SPD der CDU die Chefsessel in den Rathäusern abnehmen. Die Beteiligung an den Stichwahlen war ausgesprochen gering, vielerorts gab nur rund ein Drittel der Wahlberechtigten ihre Stimme ab.
Eine Überraschung gab es im Kreis Lippe. Landrat Friedel Heuwinkel (CDU) muss seinen Posten räumen. Neuer Landrat wird Axel Lehmann (SPD), der in der Stichwahl mit 52,9 Prozent der Stimmen vorn lag. Dabei hatte Heuwinkel in der ersten Runde die Wiederwahl mit 49,6 Prozent nur äußerst knapp verpasst.
In Köln wird erst am 18. Oktober ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Die Wahl musste verschoben werden, weil die Stadtverwaltung unzulässige Stimmzettel gedruckt hatte. In der größten Stadt des Landes wird es einen neuen Rathauschef geben, da Amtsinhaber Jürgen Roters (SPD) nicht mehr antritt. Um seine Nachfolge bewerben sich unter anderem der Kölner SPD-Vorsitzende Jochen Ott, die parteilose Sozialdezernentin Henriette Reker, die von CDU, Grünen und FDP unterstützt wird, und der Kriminalbiologe Mark Benecke von der Satirepartei „Die Partei“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen