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Gabriel-Ministerium weist Zahlen zurück

Akw Das Ergebnis der Stresstests zu den Atomrückstellungen sei noch nicht bekannt

BERLIN dpa/rtr | Das Bundeswirtschaftsministerium hat kursierende Zahlen zu drohenden zusätzlichen Milliardenkosten für die Energiekonzerne beim Atomausstieg zurückgewiesen. Man kenne keine der genannten Zahlen. „Ein Ergebnis der Stresstests liegt noch nicht vor“, teilte das Haus von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) am Dienstag mit. Die Resultate würden „im Herbst“ erwartet. Laut einem Bericht von Spiegel Online klafft bei den vier großen deutschen Versorgern ein 30 Milliarden Euro große Lücke bei den Rückstellungen.

Im Juni hatte das Bundesministerium die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Klein & Warth Grant Thornton AG mit der Prüfung beauftragt, ob die Rückstellungen der Kernkraftwerksbetreiber, die sie nach Handels- und Steuerrecht verpflichtend in ihren Bilanzen bilden müssen, ordnungsgemäß aufgebaut wurden. Noch im September soll im Kabinett ein Gesetzentwurf von Gabriel verabschiedet werden, damit sich die Energiekonzerne nicht durch die Abtrennung ihrer Atomtöchter vor der Haftung drücken können.

Die Nachrichten über zusätzliche Milliardenkosten für die Versorger hatten auch die Märkte beunruhigt: So sorgten die Medienberichte für Kurseinbrüche bei Eon- und RWE-Aktien. Die Aktien der beiden Versorger brachen um bis zu 13 Prozent ein. Das ist in beiden Fällen der größte Kurssturz seit Jahrzehnten.

RWE-Titel fielen um bis zu 13,7 Prozent auf 10,18 Euro. Das ist der tiefste Stand seit mindestens 24 Jahren. Eon büßte zeitweise 12,9 Prozent ein, das war der größte Kurssturz seit Gründung des Fusionsunternehmens.

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