Gut rüberkommen, aber authentisch

Selbstdarstellung Auch Anthroposophen müssen öffentlich wirken, um erfolgreich zu sein. Eine Fachtagung über ganzheitliche PR soll helfen

Gibt es anthroposophische PR? Und wenn ja, wie funktioniert sie? Diese und andere Fragen versucht die Fachtagung „Öffentlich wirken“ zu klären, die am 16. und 17. Oktober in der Rudolf-Steiner-Schule Bochum stattfindet. Organisiert wird das Stelldichein der ganzheitlichen Kommunikationsszene von einer Initiative, der zahlreiche Organisationen und Unternehmen rund um die Anthro-Szene angehören, die Spannbreite reicht von der GLS Bank und Weleda bis zum Bund der Freien Waldorfschulen und der Alanus Hochschule Alfter.

Viele der Angebote beziehen sich als Best Practice insbesondere auf die Situation von Institutionen mit hoher Motivation, aber mit begrenztem Geld­beutel, wie sie in der Waldorf-Bewegung oft anzutreffen sind. Für das Generieren der „Learnings“ sorgen in Bochum öffentlichkeitswirksame Promi-Auftritte. So fragt etwa Sarah Wiener in ihrem Vortrag: „Was können wir von der Robuschka-Rübe lernen?“, Europa-Parlamentarier Sven Giegold spricht über „Lobbyismus und Identität“, Agrar­ökonom und GLS-Vorstand Nikolai Fuchs schaut auf „Die Welt und wir – Kommunikation zwischen Anpassung und Besonderheit“.

Die Workshops vermitteln neben allgemein anwendbarem Handwerkszeug wie Stiftungs-Fundraising, Krisenprävention oder Systematischer Ehemaligenbindung auch spezifische Problemstellungen, so im Forum „Medizin & Therapie“ die Frage: „Wie bringe ich Anthroposophische Medizin und Therapien in die Öffentlichkeit?“

Themenblöcke zu „PR mit dem Smartphone“, „Crowdfunding“ und „Alltag im Web 3.0 – Social Media für kleine Institutionen“ zeigen zugleich, dass die Anthro-Szene am Puls der Zeit lebt. Nicht zuletzt ist natürlich auch die Einmischung des Publikums gefragt – zum Beispiel in der Fish-Bowl-Diskussion zur großen Frage: Gibt’s nun eine anthroposophische Öffentlichkeitsarbeit, oder nicht?

Eine Antwort auf die Frage gibt schon der Tagungsort selbst: Die Rudolf-Steiner-Schule in Bochum zählt mit knapp 1.000 Schülern nicht nur zu den größten Waldorfschulen der Bundesrepublik, sondern gilt auch als besonders vorbildhaft in puncto PR und Eigenwerbung. AW

Weitere Informationen unter www.oeffentlich-wirken.de