: Neues Heim eröffnet
OBDACHLose Neue Anlaufstelle am Rembertiring: Innere Mission verlässt Jakobushaus
Bertold Reetz, Innere Mission
Der Bremer Verein für Innere Mission hat am Montag in zentraler Lage eine neue Notunterkunft für obdachlose Männer eröffnet. Das ehemalige Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofs wurde grundlegend saniert und bietet nach Angaben der Diakonie über vier Etagen in 24 Zimmern 40 Schlafplätze.
Die neue Unterkunft ist ein letzter Baustein im Umbau der Wohnungslosenhilfe, die sich bisher zentral auf ein Gebäude, dem Jakobushaus ebenfalls in Bahnhofsnähe, konzentriert hat. Künftig rücken ambulante Hilfen flankiert durch dezentrale kleinere Einrichtungen an seine Stelle.
Das Jakobushaus soll Mitte Oktober geschlossen und dann grundlegend saniert werden, damit dort Flüchtlinge einziehen können. Mit dem dortigen Tagestreff für Obdachlose ist die Innere Mission schon vor einiger Zeit in neue Räume gezogen.
Längerfristige Wohnplätze wurden in preiswerte Mietwohnungen verlagert, in denen Obdachlose durch Sozialarbeiter ambulant unterstützt werden. „In diesem intensiv begleiteten Wohnen haben wir derzeit 54 Plätze“, sagte der Leiter der Wohnungslosenhilfe, Bertold Reetz. Benötigt werde mehr preiswerter Wohnraum.
Die neue Notunterkunft hat die Innere Mission zunächst für 15 Jahre angemietet. Dort sollen Obdachlose bis zu zwei Wochen bleiben, um zu klären, welche Hilfen nötig sind, erläuterte Reetz und fügte hinzu: „Tatsächlich sind es jetzt im Durchschnitt zwei bis drei Monate, weil Wohnungen für den Anschluss fehlen.“Die Zahl der Übernachtungen in Notunterkünften in Bremen ist seinen Angaben zufolge von 15.260 in 2012 auf 17.738 im vergangenen Jahr gestiegen. Die Zahl der Obdachlosen in Bremen schätzt Reetz auf 400 bis 500. (epd)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen