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Soli-Strickjacke

Frankreich Seit 1975 zeigt die Genossenschaft Ardelaine, dass man Baumwolle auch in Europa erfolgreich verarbeiten kann

In einem Dorf der französischen Region Ardèche hat eine kleine Gruppe von Menschen vor 40 Jahren einen Faden der Solidarität zu spinnen begonnen. 1975 brachten sie in Saint-Pierreville eine frühere Wollspinnerei wieder in Gang, 1982 gründeten sie die Genossenschaft Scop Ardelaine. 240 lokale Schafzüchter liefern heute die Wolle von rund 24.000 Schafen, die zu Matratzen, Bettdecken, Kissen und Strickwaren verarbeitet wird.

Die Herstellung „lohnte“ sich damals auch in Frankreich nicht mehr, die Wollverarbeitung wurde globalisiert. Die Genossenschaft Ardelaine produzierte jedoch lokal und reparierte damit auch das ökosoziale Gewebe der Region: Arbeitsplätze wurden geschaffen, Traditionen wiederbelebt, die ökologisch wichtige Schafzucht wurde reanimiert. Zwei Museen zeigen rund 20.000 Gästen im Jahr alles über das Schaf und die Wollverarbeitung der letzten Jahrhunderte. Angeschlossen sind ein Restaurant und eine Buchhandlung.

Neben einer Werkstatt in Saint-Pierreville gibt es eine weitere in Valence, wo Strickwaren hergestellt werden. Sie werden über einen Laden, per Katalog und auf Ausstellungen verkauft. Der Lohn ist für fast alle Beschäftigten gleich. Gewinn wird an sie verteilt oder zurückgelegt. Der jährliche Umsatz beträgt zwei Millionen Euro. Tanja Wolf

Die Autorin ist Journalistin und Mitglied von Ardelaine

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