: KINDER
KinderSylvia Prahlsucht nach den schönsten Spielsachen
Am Samstag ist Einschulungstag, und unzählige kleine Naseweise stolzieren mit geschwellter Brust umher, Schultüte an selbige gepresst. Will nicht wissen, wie viele Kinder den Satz „Jetzt fängt der Ernst des Lebens an“ zugeraunt bekommen. Als ob der harte Kita-Alltag bisher eine reine Lachnummer war. Und als ob es von nun an nichts mehr zu lachen gäbe. Eventuell ist es schöner für die Kinder, wenn das Ganze einen positiven Anstrich bekommt, der Neubeginn im Vordergrund steht und Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt entfacht wird. In diesem Sinne lädt das Figurentheater Grashüpfer im Treptower Park am Samstagabend um 18 Uhr ein zum „Märchenabend zur Einschulung“. In der Märchenjurte wird ein Lagerfeuer entfacht und Sabine Steglich erzählt heitere und humorvolle Geschichten, deren Figuren in Situationen kommen, in denen etwas Neues in ihr Leben kommt – und mit dem sie umzugehen lernen (Erwachsene 7 €, Kinder 5 €, www.theater-grashuepfer.de).
Kinder die des Lesens und Schreibens bereits kundig sind, hantieren mitunter gern mit geheimen Schriftzeichen, unsichtbarer Tinte oder Siegellack. Spannend wird es bei antiken Schriften, der erste Kontakt mit ihnen findet oft bei der Lektüre von „Asterix und Obelix“ statt. Im Workshop „Alpha, Beta, Gamma – Schreiben wie Griechen und Römer“ lernen Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren am Samstag im Alten Museum um 14 Uhr die geheimnisvollen Schriftzeichen der Altvordern zu dechiffrieren, schreiben in Latein und Griechisch auf Tonscherben und Papyrus, mit Tinte aus Galläpfeln, oder sie ritzen ihre Botschaft mit einer Metallspitze in Wachs (Anmeldung: 266 42 42 42, 9 €).
Rechtzeitig zu ihrem 25. „Gefurztag“ gehen „Die Olchis auf Klassenfahrt“. Nicht mit ihrer eigenen Klasse, schließlich gehen die Stinker nicht zur Schule. Aber als die vorwitzige Greta aus dem Klassenbus ausbüxt und die Olchi-Kinder in puncto üble Streiche noch übertrumpft, werden die Olchis neugierig und fahren einfach mit auf Klassenfahrt. Robert Missler liest die Geschichte engagiert-beiläufig, als wären Krötenfürze und Stinkerkuchen die natürlichsten Dinge der Welt. Eine liebevoll gestaltete Ekel-Geräuschkulisse lassen Kinder ab fünf aufhorchen und auch Erwachsene sind beim x-ten Mitanhören noch nicht völlig mürbe. Auf der CD sind zudem die Geschichten „Die stärksten Olchis der Welt“ und „Die Olchis auf dem Schulfest“ enthalten. Besonders dankbar sind wir Missler für die Art, wie er die Schulkinder ihren Direktor anfeuern lässt. Wenn sie „Herr Haubensack, Herr Haubensack!“ skandieren, ist der Wahnsinn zum Greifen nah (oetinger audio, 32 Min., 5 €).
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen