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Verfehlter Umgang mit Migration

Flucht UN kritisiert EU. 2.000 Flüchtlinge in Ungarn angekommen

GENF dpa/rtr | Der UN-Sonderberichterstatter für die Menschenrechte von Migranten hat der Europäischen Union eine verfehlte Flüchtlingspolitik vorgeworfen. „Zäune zu errichten, Tränengas einzusetzen und andere Formen der Gewalt gegen Migranten und Asylsuchende, Festnahmen und die Verweigerung des Zugangs zu Obdach, Nahrung oder Wasser sowie Drohungen und Hassreden werden Migranten nicht davon abhalten, nach Europa zu kommen oder dies zu versuchen“, sagte der Experte. Crépeau appellierte an die EU, sich stattdessen auf eine umfassende gemeinsame Migrationspolitik zu verständigen, die auf dem Respekt für die Menschenrechte basiert. Nur so könne die EU den Menschenhandel mit Migranten effektiv bekämpfen. Die EU-Staaten müssten vielmehr ihre Arbeitsmärkte für Migranten öffnen.

Die Vereinten Nationen erwarten, dass in den kommenden Monaten bis zu 3.000 Flüchtlinge pro Tag in Mazedonien ankommen. „Das ist die Route, die die meisten Menschen wählen“, sagte die Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR), Melissa Fleming, am Dienstag in Genf. Als Grund nannte sie die anhaltende Gewalt in Syrien und im Irak sowie die sich verschlechternde Lage für die Flüchtlinge in ihren Zufluchtsländern Türkei, Jordanien und Libanon.

Die ungarische Polizei hat allein am Montag 2.093 Flüchtlinge aufgegriffen, die allein über die grüne Grenze aus Serbien gekommen sind. Das ist die höchste Tageszahl an Migranten, die seit Beginn der jüngsten Flüchtlingswelle registriert wurde. Ungarn errichtet derzeit einen Grenzzaun, der weitere Flüchtlinge abhalten soll.

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