: Der Sommer ist verschoben
taz.de-Analyse Entgegen saisonalen Trends steigen die taz.de-Zugriffe. Das könnte noch besser sein
Von Daniél Kretschmar
Sobald die Ferienzeit naht, haben Print- wie OnlinejournalistInnen mit einer dünneren Nachrichtenlage und sinkendem Publikumsinteresse zu kämpfen. Großereignisse wie die Fußballweltmeisterschaft der Männer im vergangenen Jahr sind da willkommener Stoff, der auf breites Interesse stößt und die Seiten füllt.
Umso erfreulicher ist es für uns bei taz.de, dass der jahreszeitlich erwartbare Rückgang der Zugriffszahlen auch in diesem Jahr bislang ausgeblieben ist, ja, wir im Juni und Juli sogar leichte Zuwächse verzeichnen konnten. Das hat nicht zuletzt mit dem großen Interesse unserer LeserInnen an der Berichterstattung zur Griechenlandkrise und der europäischen Flüchtlingspolitik zu tun.
Dass wir nicht „nur“ mit den traditionellen Kernthemen der taz als Nachrichtenquelle angenommen werden, zeigen uns zum Beispiel die hohen Zugriffszahlen nach den Anschlägen von Paris im Januar. Ganz sicher lässt sich sagen, dass der furchtbare Berichtsanlass keineswegs exklusiv von der taz über die Wahrnehmungsschwelle der Öffentlichkeit gehoben wurde.
Trotz dieses Vertrauens unserer LeserInnen: Wirklich zufrieden geben wollen wir uns trotzdem nicht, haben wir doch branchenuntypisch seit 2012 im Halbjahresmittel nur um etwa 10 Prozent zugelegt. Rund 5 Millionen Visits auf der Seite sind zwar eine stattliche Zahl für die taz, jedoch wollen wir mit unserem taz-Journalismus noch viel mehr Menschen erreichen. Unsere Defizite sind zum Teil technischer Natur. So ist die Lesbarkeit der Webseite auf Mobilgeräten mangelhaft – eine Tatsache, die den Anteil der Zugriffe mit Mobilgeräten bei etwa 20 Prozent hält. Andere Medien berichten von einer Mobilquote, die zum Teil mehr als die Hälfte aller Visits ausmacht.
Ein weiterer Grund für die geringen Zuwächse ist auch der bei (im Vergleich) geringen 20 Prozent liegende Anteil durch Verweise von Suchmaschinen. Nicht weniger schlägt zu Buche, dass die taz einen ebenfalls eher niedrigen Anteil an Zugriffen über Facebook verzeichnet; derzeit etwa 17 Prozent. Hier mit Optimierungen nachzujustieren und sich damit mehr in die Abhängigkeit externer Plattformen zu begeben, wird heiß und engagiert diskutiert.
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Daniél Kretschmar leitet das Ressort taz.de
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