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Studierende rollen roten Teppich aus

Willkommen Studierende bereiten sich auf bis zu 600 Flüchtlinge vor, die auf dem Parkplatz des Informatikums unterkommen sollen. Sie wollen erreichen, dass sich die Uni für Flüchtlinge öffnet

Studierende der Uni Hamburg wollen die Flüchtlinge unterstützen, die an der Vogt-Kölln-Straße in Stellingen untergebracht werden sollen. Dort soll auf einem Parkplatz des Informatikums in den nächsten Wochen eine neue Notaufnahme mit Zelten und Containern für 400 bis 600 Flüchtlinge eingerichtet werden. Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) hat Hilfe angekündigt, auch am Informatikum selbst hat sich bereits eine Gruppe gegründet.

Die Studierenden planen mehrere Willkommens-Veranstaltungen, fordern kostenlose Deutschkurse und wollen, dass sich Flüchtlinge und Studierende gegenseitig ihre Sprache beibringen. Bei Austauschstudenten habe sich diese Tandem-Methode bereits bewährt. „Die Flüchtlinge sollen das Gefühl haben, hier willkommen zu sein“, sagte Carina Book vom Asta. „Und es melden sich im 20-Minuten-Takt Studierende, die helfen wollen.“

Der Asta will außerdem erreichen, dass Flüchtlinge künftig an der Universität studieren können. Uni-Präsident Dieter Lenzen sagte kürzlich, er halte das für eine wichtige Sache. Rechtlich ist es für Flüchtlinge mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus jedoch schwierig, sich für ein ordentliches Studium einzuschreiben. Die Möglichkeit, als Gastzuhörer an Seminaren teilzunehmen, werde aber geprüft.

Book kritisierte allerdings die geplante Unterbringung in Zelten und Containern, das sei hier überflüssig: „Das alte Diakoniekrankenhaus in Stellingen steht seit 2011 leer. Die Bedingungen für eine Unterbringung wären dort gegeben, aber die Besitzer weigern sich.“

Die Pläne, Flüchtlinge auf dem Gelände des Geomatikums an der Bundesstraße unterzubringen, sind laut Sozialbehörde und Uni mit der letzte Woche bekanntgegeben Entscheidung für den Standort am Informatikum nun vom Tisch. Es gebe vorerst keine Überlegungen für weitere Unterkünfte auf dem Gelände der Uni. rgr

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