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MarthaD 1973

R: Rainer Werner Fassbinder

D: Margit Carstensen, Karlheinz Böhm

Deutschland in den 1970er-Jahren: das Land in dem die Neurosen blühen. Rainer Werner Fassbinder hat das Melodram „Martha” nach Motiven von Cornell Woolrich gedreht. Mit großer Ruhe entwickelt er die Geschichte einer Unterwerfung, die in einen Realitätsverlust kippt, um dann in einer missglückenden Flucht zu enden. Nach diesem Film hat mancher Zuschauer das Gefühl, die Emotionen müssten erst wieder laufen lernen. Die Eröffnungssequenz aber gilt mit ihrem 360 -Grad-Schwenk als einer der gelungensten Effekte aus der Trickkiste von Kameramann Michael Ballhaus.

Do, 21.15 Uhr; Sa, 17 Uhr, Metropolis, Hamburg

Le mépris –Die Verachtung F 1963R: Jean-Luc Godard D: Brigitte Bardot, Michel Piccoli

Die Ehe eines Drehbuchautors zerbricht während seiner Arbeit zu einem Film über die Irrfahrten des Odysseus. Trotzdem ist „Die Verachtung“ ein schön anzusehender Film: Streng sortierte Farben, nicht nur um Brigitte Bardot, und dazu die schwelgerische Musik von Georges Delerue. Und weil es ein Godard-Film ist, gibt es wunderbare Reflexionsschleifen über das Kino dazu bestes Action-Kino für den Kopf, das nicht eine Sekunde lang die Augen vernachlässigt.

So, 21 Uhr, B-Movie, Hamburg

Open Gates – 10 Syrische Kurzfilme

Dieses Programm präsentiert die Früchte eines deutsch-syrischen Kooperationsprojektes: Im vergangenen Jahr luden der Berliner Verein „Moviemiento“ und die syrische Organisation Ettihahat Independent Culture sysische Filmemacher dazu ein, Kurzfilme einzureichen Zehn davon wurden ausgewählt und werden nun gezeigt von Erzählfilmen und Dokumentationen bis zu Animationen.

So, 11 Uhr, 3001, Hamburg

EdenF 2014 R: Mia Hansen-Løve, D: Félix de Givry, Pauline Etienne

Paris, Anfang der 1990er Jahre. French House wird vom Insidertipp zu einem Trend im Nachtleben, und Paul ist im Begriff, sich als DJ zu profilieren. Zunächst mit Erfolg: Die Partys, bei denen er auflegt, werden größer, die Kontakte professioneller. Doch nach einer Weile beginnt er zu stagnieren, nimmt zu viel Drogen, leiht sich zu viel Geld, verschleißt eine Menge Freundinnen. Der Film begleitet Paul über einen Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten, in einer offenen, auf keinen Plot Point und keine Klimax zusteuernden Dramaturgie. Dabei verschwimmen die Grenzen zum Dokumentarfilm. Die Hauptfigur hat Mia Hansen-Løve ihrem eigenen Bruder Sven Hansen-Løve nachempfunden.

Do–Mi, 20 Uhr, City 46, Bremen

Los VeganerosD 2014

R: Lars Oppermann, D: Rosalie Wolff, Nils Brunkhorst

Eine Pro-Veggie-Komödie, gedreht in Hannover: Die 94-jährige Alma ist engagierte Umweltaktivistin. Vor allem, dass die Deutschen Tiere in Mastanlagen für den Verzehr hochzüchten, passt ihr nicht. Mit Gleichgesinnten beschließt sie, den Schweinemäster Heinz Granitzka zu entführen eine Entscheidung mit fatalen Folgen.

Mo, 20.15 Uhr, Apollo, Hannover