: Mehr Schutz vor sexuellen Übergriffen
GESETZENTWURF Bundesjustizminister Maas plant eine Verschärfung des Sexualstrafrechts. Neuer Paragraf zur „Ausnutzung besonderer Umstände“

Angedroht sind in dem Gesetzentwurf, der der taz vorliegt, jeweils Freiheitsstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. In minder schweren Fällen soll die Mindeststrafe drei Monate betragen, in besonders schweren Fälle soll der Strafrahmen bei einem Jahr beginnen.
Maas kommt damit der Frauenbewegung weit entgegen. Deren zentrale Forderung, jede sexuelle Handlung gegen den erklärten Willen der Frau unter Strafe zu stellen („Nein heißt Nein“), wird aber nicht völlig erfüllt. Anlass der Reform ist die Istanbul-Konvention des Europarats. Nach dieser Konvention aus dem Jahr 2011 ist jede „nicht einverständliche, sexuell bestimmte Handlung“ zu bestrafen. Wie die Straftat konkret benannt wird, lässt die Konvention offen; das Delikt muss also nicht „Vergewaltigung“ genannt werden. CHR
▶Schwerpunkt
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen