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Augen zu und durch

EUROKRISE Der Grexit ist vom Tisch: Griechenland kriegt neues Hilfsprogramm, wenn At*en Renten und Steuern reformiert und Staatseigentum verkauft. Schulden sollen gestreckt, aber nicht erlassen werden

*Alexis Tsipras muss weiter sparen – das „h“ im Namen der griechischen Hauptstadt ist schon weg Foto: Foto [Montage]: Hartmann/reuters, Plain-Picture, Getty Images

BERLIN rtr/afp | Die Staats- und Regierungschefs der Eurozone haben sich am Montag in Brüssel auf die Umrisse eines dritten Hilfspakets für Griechenland geeinigt. Laut Bundeskanzlerin Angela Merkel ist die weitere Unterstützung Athens an strenge Auflagen geknüpft. Dazu gehören eine Renten- und Steuerreform sowie der Verkauf von Staatseigentum. Die neuen Hilfen müssen von den nationalen Parlamenten der Euro­staaten genehmigt werden.

Das Paket soll zwischen 82 und 86 Milliarden Eurogroß sein. Allerdings kommt nur ein kleiner Teil davon Griechenland direkt zugute. Mit dem Löwenanteil soll Griechenland Schulden beim IWF und anderen Institutionen ablösen. Zudem sollen mit dem Geld die griechischen Banken liquide werden, was nötig ist, weil viele Griechen aus Angst vor der Krise ihre Konten geräumt hatten.

Griechenlands Premier Ale­xis Tsipras gab sich Montag in Brüssel selbstsicher: Griechenland habe „in einer gerechten Schlacht bis zum Ende gekämpft“ und „verlorene nationale Souveränität“ zurückgewonnen, so der Chef der Regierung in Athen, der gerade im Gegenzug für weitere Mil­liardenhilfen große Zugeständnisse an die Geldgeber machen musste.

Diese Reformen hatten die Griechen jüngst in einem Referendum abgelehnt. In Tsipras’Syriza-Partei gärt es wegen dieses Widerspruchs seit Tagen. Damit gilt das politische Überleben des Premiers als fraglich.

Die griechische Regierung hat nach Angaben aus dem Umfeld des Finanzministerium beschlossen, die Banken des Landes weiter geschlossen zu halten.

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