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„Man kann mit den Aromen spielen“

Interview Autorin Christina Richon über die Kunst, Eis zu Hause herzustellen

Christina Richon

ist Autorin von Eis & Sorbets selbst gemacht. Einfache Rezepte für Milcheis, Parfaits und Eis am Stiel. GU 2014, 9,99 Euro.

taz: Frau Richon, Eis selbst zu machen klingt sehr aufwendig.

Christina Richon: Eine gute Sauce hollandaise oder eine Schwarzwälder Kirschtorte herzustellen ist viel komplizierter. Selbst gemachtes Eis lebt davon, dass gute Zutaten verwendet werden. Außerdem kann man sicher sein, dass das Eis keine Konservierungs-, Farb- oder Aromastoffe enthält. Das ist besonders für Menschen mit Aller­gien oder Unverträglichkeiten interessant. Preiswert ist es auch. Viele Grundzutaten wie Sahne, Eier oder frischer Joghurt sind nicht sehr teuer. Auch saisonale Produkte wie Erdbeeren oder Rhabarber sind erschwinglich. Schokolade sorgt dafür, dass die Flüssigkeit sich besser mit dem Zucker verbindet. Als Süßungsmittel empfehle ich Invertzucker, den man zu Hause herstellen kann und der das Eis geschmeidiger macht als normaler Haushaltszucker.

Das wirkt sich auf den Geschmack aus?

Das ist bei selbst gemachtem Eis das Spannende: Ich kann wunderbar auf persönliche Vorlieben eingehen, aber auch mit verschiedenen Geschmacksnoten experimentieren. Frisches Tonkabohnen-Eis, das gerade aus der Eismaschine kommt, ist ein Erlebnis. Am besten schmeckt das Eis frisch, länger als eine Woche würde ich es nicht aufbewahren. Es enthält ja keine Stabilisatoren. Im Herbst bietet sich zum Beispiel ein leckeres Quitteneis an. Auch Passionsfrucht, Zitronengras, Ananas oder frischer Koriander sind toll. Das ist das Schöne: Man kann mit den Aromen spielen, seine Kreativität ausleben und Früchte, Kräuter oder Gewürze wunderbar kombinieren. Wer etwa die indische Küche mag, sollte Vanilleeis mit Kardamom probieren.

Ohne Eismaschine funktioniert es aber nicht?

Für große Eisliebhaber lohnt sich die Anschaffung, etwa Geräte, die mit Kühlelementen aus dem Tiefkühlfach funktionieren. Es gibt aber auch Rezepte, bei denen die Grundmasse so cremig ist, dass man keine Maschine braucht. Mein Favorit ist derzeit eine sehr cremige Eismasse mit Sahne und Kokosmilch, dazu frisches Zitronengras und Bio-Limette. Dazu passen frische Mangos oder Litschis. Interview: Volker Engels

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