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Der Konflikt im GazastreifenKriegsgewinner Iran

Israel glaubt, dass der Iran großes Interesse an der Eskalation des Gaza-Konflikts hat. Und weiter Waffen und Geld an Hamas liefern wird. Daher ist die Kontrolle der Tunnel entscheidend.

Beerdigung eines Fischers am Sonntag im Flüchtlingslager Shati. Sein Kutter wurde kurz nach dem Waffenstillstand von einem israelischen Militärboot beschossen. Bild: rtr

Irans Präsident Mahmud Ahmedinedschad gehörte zu den Ersten, die dem politischen Chef der Hamas, Khaled Maschal, zum "Sieg über die zionistischen Verbrecher" beglückwünschte. Die aus Teheran gelieferten Grad-Raketen, "made in China", hielten die israelische Bevölkerung im Umkreis von vierzig Kilometern rund um den Gazastreifen drei Wochen lang in ständiger Alarmbereitschaft. Als "iranischen Terrorstützpunkt in unmittelbarer Nähe Israels", bezeichnete Israels Oppositionsführer Benjamin Netanjahu den Gazastreifen. Mit Geld, Waffen und der Ausbildung von Hamas-Männern im Nahkampf und Bombenbau sorge Teheran dafür, dass es im Gazastreifen und in seinem Umfeld keine Ruhe gibt.

Mit vereinter Kraft wollen die USA, Europa und Ägypten den Mullah-Lieferanten den Weg abschneiden, um den Waffenschmuggel zu unterbinden. Die Amerikaner versprechen Israel eine enge Kooperation der Nachrichtendienste. Die EU-Staaten stellen Schiffe zur Verfügung, aus Deutschland sollen Experten an die ägyptische Grenze geschickt werden und moderne Technik für die Suche nach den Tunnels zum Gazastreifen. Im Gespräch ist zudem die Stationierung internationaler Truppen. Auch Ägypten will die Anstrengungen im Grenzbereich intensivieren, fordert dazu allerdings eine Aufstockung der eigenen Truppen. Das wiederum würde, so gibt Israel zu bedenken, eine Abänderung der Friedensvereinbarungen zwischen den beiden Nachbarn voraussetzen.

Geht man jedoch davon aus, dass es sich bei den Gefechten zwischen der Hamas und Israel auch um einen Stellvertreterkrieg handelt, sind all diese Bemühungen reine Symptombekämpfung. "Der Iran hat ein Interesse daran, dass es hier brennt", sagt Motti Kedar vom Begin-Sadat Center for Strategic Studies in Tel Aviv. Zum einen wird "die Aufmerksamkeit der Welt von der iranischen Nuklearforschung abgelenkt", zum zweiten wird die "internationale Meinung gegen Israel eingenommen".

Der letzte israelische Soldat hatte den Gazastreifen kaum verlassen, schon meldete die Jerusalem Post: "Iran nimmt Rüstungslieferungen an die Hamas wieder auf." Und der reaktionäre israelische Parteichef von "Israel Beiteinu" Avigdor Liebermann warnt: "Die Raketen der Hamas werden innerhalb eines Jahres Tel Aviv erreichen."

Die Verbindung zwischen den palästinensischen Sunniten und den iranischen Schiiten funktioniert, weil beide das gleiche Ziel verfolgen, die Zerstörung Israels. Ihre Kooperation begann in den frühen 90er-Jahren. Damals schlug die palästinensische Politik zwei konträre Richtungen ein. Ab 1992 gab es die ersten offiziellen direkten Kontakte zwischen Israel und der PLO. Parallel dazu reiste Mussa Abu Marsuk, die heutige Nummer zwei im Politbüro der Hamas, nach Teheran, wo seine Bewegung noch im gleichen Jahr ein Büro eröffnete.

Mit den im Sommer 2000 gescheiterten Friedensgesprächen und dem anschließenden Beginn der Zweiten Intifada vertieften sich die Beziehungen. Die Hamas gewann für Teheran an strategischer Bedeutung, vor allem mit dem Wahlsieg im Januar 2006. Der internationale Boykott gegen die Hamas und die Blockade nach der gewaltsamen Machtübernahme im Gazastreifen ließ umgekehrt die palästinensischen Islamisten in zunehmende Abhängigkeit von Ahmedinedschad geraten.

Das US-amerikanische "Hudson-Institut" spricht von 30 Millionen Dollar pro Jahr, die Iran an Hamas zahlt. Ali Larijani, Chef des iranischen Nationalen Sicherheitsrats, soll sogar das Vierfache in Aussicht gestellt haben. Der iranischstämmige israelische Nahostexperte Meir Javedanfar wiederum vermutet, dass der wichtigste Teil der Unterstützung in Form von Waffen durch die Tunnels den Gazastreifen erreicht. "Mal ist die Rede von Geld in Koffern, die (Expremierminister) Ismail Hanijeh über die Grenze gebracht haben soll, mal gibt es Gerüchte über den Schmuggel von Bargeld. Wir kennen die genaue Summe nicht." Javedanfar vertritt die Ansicht, dass der eigentliche Kriegsgewinner in Teheran sitzt. "Die Gaza-Geschichte ist ein Geschenk für Ahmedinedschad, denn sie lenkt das iranische Volk von der eigenen Not ab."

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17 Kommentare

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  • ET
    Ernst Toller

    davon abgesehen, dass der konflikt auch einer umfassenderen betrachtung bedarf, und nicht nur auf die jetzige auseinandersetzung hamas-israel fokusiert werden sollte, war es doch auch in unserer diskussion durchaus erbaulich, andere faktoren der thematik anzuschneiden (nebenbei: der inhalt des artikels, der anlass für unsere korrespondenz war, behandelte genau die stellung des irans im nahen osten ;)).

    gerade für einen fortschritt in der nahost-frage würde das, denke ich, weiter helfen.

     

    dass die judenfeindlichkeit im historischen sinne weit weniger gravierend war als im christentum zu dieser zeit, ist, denke ich, ganz offensichtlich (mir ist durchaus der status von nichtmuslimen im islamischen staatswesen des mittelalters bekannt, dem ich auch einigen respekt zolle). dass aber der politische islam in der jüngsten geschichte (jüngstes bsp. eben iranische revolution) seit etwa 100 jahren die lage von andersdenkenden verschärft hat, wollte ich mit der wohl am deutlichst ausgeprägten sharia des iran zeigen.

    in meiner argumentation wollte ich diese zu kritisierende lage im iran verdeutlichen; und damit nicht den gesamten nahost konflikt erklären. darum denke ich doch, dass ich in diesem aspekt einigermaßen erfolgreich versucht habe, schlüssig zu argumentieren.

    die komplette problematik erfordert sicher eine ausgiebige und ausgewogene behandlung, der dieses medium hier wohl nicht gerecht wird.

     

    machen sie's gut und vielleicht auf ein nächstes mal; der konflikt wird bestimmt anlass genug dazu geben

     

    lg ernst toller

  • K
    k.t.

    herr toller, wir müssen unseren kleinen blog wohl bald mal hier beenden; ich möchte nur kurz noch zwei dinge anmerken:

    ich habe das gefühl, dass sie - wie bei dem märchen von des kaisers kleider - dem zentralen kritikpunkt an israel ausweichen: der durch nichts zu rechtfertigenden besatzung von gaza, westjordanland und ostjerusalem;

    es kann keinen fortschritt geben, wenn dieses thema nicht wieder auf die agenda kommt;

    ein anderer punkt ist, dass sie behaupten, es gäbe einen jahrhundertealten judenhass von teilen des islam; ich bin studierter historiker; auch wenn ich die jüdisch-islamische geschichte nur in groben zügen kenne, ist mir nicht bekannt, dass es eine konstante antijüdische tradition seitens von teilen des islam gibt, die auch nur annähernd so agressiv und judenfeindlich war, wie sie sich im verhältnis christentum-judentum nachweisen läßt; im gegenteil, es lassen sich zahlreiche nachweise finden, dass moselms und juden über jahrhunderte friedlich miteinander auskamen; dies gilt auch insbesondere für den raum palästina; seien sie mir nicht böse, und ich möchte ihnen hier nicht zu nahe treten; ich halte sie für sehr unbedarft bei der analyse des nahostkonfliktes; auch wenn ich ihre meinung ernst nehme; lassen sie uns den blog hier beenden; vielleicht werden wir ja unsere korrespondenz an anderer stelle weiterführen; ich danke ihnen jedoch für die ernsthaftigkeit, mit der sie geantwortet haben

    lg k.t.

  • ET
    Ernst Toller

    auch wenn sie hr. goldhagen, ggf. auch zu recht, anzweifeln, können sie jedoch nicht behaupten, dass die iranische führung nicht das existenzrecht israels anzweifelt, dass das staatliche fernsehprogramm schon kleinstkinder auf den märtyrertot gegen die"juden" einschwört, dass israel als "hauptfeind" deklariert wird.

    bitte betrachten sie das folgende video, das beispielhaft für die im iran verbreitete, grausame ideologie ist:

    http://www.youtube.com/watch?v=l8sOQeNKf-o

     

    nicht nur europäische juden fanden im staate israel eine zuflucht, auch tausende arabische juden konnten dadurch diskriminierung und verfolgung entkommen.

     

    sie haben recht, was das verhalten der westlichen welt im zuge des "war on terror" betrifft. es ist nichts als scheinheilig, aufgrund von menschenrechtsverletzungen einen diktator zu stürtzen, sich mit anderen totalitären regimen aber vortrefflich zu arrangieren (vgl. gadaffi, saudi- arabien).

    wie sie sagen kann es aber nicht immer im schwarz weis fokus betrachtet werden. es darf nicht vergessen werden, dass das saddam regime einen genozid (in diesem fall ist der terminus wohl berechtigt) an einer ganzen minderheit verübte, und durch seinen sturz tausende menschen vor dem unmittelbaren verderben gerettet worden sind.

    auch darf nicht vergessen werden, dass auch die taliban, die für die strikte sharia einsteht, für die afgahnische bevölkerung eine tortur darstellt. vor kurzem stieß ich auf den bericht, dass zwei mädchen, die auf dem weg zu schule waren, was im streng muslimischen glauben nicht hinnehmbar ist, von taliban auf motorrädern säure ins gesicht gespritz worden ist und nun für ihr leben lang entstellt sind. diese details, sie haben recht, müssen zur differenzierung beitragen.

    dass westliche politik, auch amerikanische und israelische, zum teil immense fehler begangen haben, steht nicht zur debatte.

     

    wie ich schon versucht habe darzustellen, würde der iran als atommacht einen unberechenbaren faktor darstellen. auf grund der märtyrer- ideologie, die, ohne zweifel, vorhanden ist, kann der besitz einer atomwaffe nicht als einfache "pat-situation", als "abschreckung" angesehen werden.

    es könnte für israel durchaus problematisch werden, "den arabischen staaten die hand zu reichen", wenn diese die vernichtung des verhandlungspartners in ihre politische grundüberzeugung geschrieben haben.

    jedoch kann am beispiel ägypten und jordanien gezeigt werden, dass israel mit gemäßigten staaten in voller kooperation steht.

     

    der antisemitismus resultiert jedenfalls nicht, wie robert fisk vielleicht meint, aus bloßen israelischen militärschlägen. seit jahrhunderten verstehen sich teile des dortigen islam als judenhassend und tragen diese doktrin auch in die heutige zeit.

    der hass kann nicht einfach mit der israelischen politik erklärt werden, man muss akzeptieren, dass antisemitismus ein moment des (radikalisierten)islam war und leider immer noch ist. iran stand zu keiner zeit im direkten konflikt zu israel, dennoch fühlen die führer sich seit der revolution verpflichtet, den juden als hauptfeind zu deklarieren.

  • K
    k.t.

    herr toller, es ist für mich zunächst nicht weiter hinterfragbar, ob die zitate von herrn goldhagen - man kann ihn wohl als modernen kreuzritter bzgl. des islam bezeichnen, der solche abstrusen thesen vertritt, dass irak unter sadam hussein nach der weltmacht greifen wollte (übertrifft selbst bush) - der wahrheit entsprechen u. tatsächlich korrekt übersetzt wurden (s. z.b. die kontroverse um das millionenfach falsch kolportierte ahmadinejad-zitat zum angeblichen auslöschen israels von der landkarte: http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2006/jun/14/post155)

     

    andererseits glaube ich sie machen einen großen fehler, wenn sie die verhältnisse im nahen osten in bad guys und god guys unterteilen wollen; israel und die usa haben alles unternommen um die schlimmsten befürchtungen der islamischen welt zu bestätigen, um den politischen islam zu radikalisieren, um jede innerislamische reformbewegung zu diskreditieren (dies gilt ganz besonders im verhältnis zum iran); so war etwa das iranische regime kurz vor ausbruch des iran-irakkieges am zusammenbrechen; es war jedoch der vom westen massiv unterstüzte iran-irakkrieg, der die antiwestlichen kräfte revitalisierte (aus einem feature des info-radios/rbb zum jahrestag der iranischen revolution vom 31.01.09); es sind die doppelstandards in sachen menschenrechte u. abrüstung: israel mit seinen ca. 200 atomraketen, die sich weigern - im gegensatz zum iran - sich dem atomwaffensperrvertrag zu unterstellen; es geht um das ignorieren der uno-beschlüsse durch israel bzgl. der völkerrechtswidrigen besatzung im gaza u. westjordanland u. den golanhöhen; es geht um abu ghraib; es geht darum, dass der westen massive menschenrechtsverletzungen in bspw. ägypten u. saudi arabien klaglos hinnimmt; es geht darum, dass bei der lokalisierung eines angeblichen terroristen in afgahnistan aus sicht der isaf-befehlshaber die regel gilt, dass bis zu 10 zivilisten dabei ermordert werden dürfen (was sie als fortschritt zu früheren schwellenwerten bezeichnen); ich glaube, die menschen in den nahöstlichen regionen sind eigentlich kaum noch weiter zu demütigen; aber was die atomgefahr angeht, mache ich mir tatsächlich weitaus mehr darüber sorgen, dass israel sich einen tages zu einem sogen. präventiv schlag entschließt; während ich glaube, dass eine iranische atomwaffe eher zu einem atomaren patt führen würde; b. nirumand weist auch daraufhin, dass mit dem iran auch die türkei u. andere arabische staaten atomwaffen herstellen werden; aber egal, welche mutmaßungen man/frau hier bei atomaren szenarien vornimmt - und jetzt gehen sie bitte mal in sich herr toller, sollte israel gerade vor diesem hintergrund nicht daran interessiert sein, den arabischen staaten die hand zu reichen u. die völkerrechtswidrige besatzung und abriegelung von gaza und westjordanland schnellst möglichst zu beenden; die festnahme u. entführung von ca. 10.000 palästinensern rückgängig machen; die israelische regierung muß die kaum noch zu überbietende geringschätzung arabischer menschenleben beenden und sich um einen ausgleich bemühen; lesen sie sich doch bitte mal den artikel von robert fisk durch, den die new york times als den wohl angesehensten auslandsjournalisten weltweit bezeichnet:

    http://www.independent.co.uk/opinion/commentators/fisk/robert-fisk-why-do-they-hate-the-west-so-much-we-will-ask-1230046.html

    ich denke nur vor diesem hintergrund ist die radikalisierung des politischen islam zu verstehen; ich weiß nicht wie ihnen es so geht mit der politischen meinungsbildung, aber ich finde, es sind immer die details, die das große ganze zum vorschein bringen;

    ich persönlich, war bspw. sehr geprägt von dem hinweis in uno berichten zur humanitären situation im gazastreifen noch zu zeiten arafats, dass die ca. 8000 israelischen siedler ca. 25% des fruchtbaren bodens im gaza besetzt hielten u. gleichzeitig die wasserreserven kontrollierten; dies hatte zur folge, dass die palästinenser zu überhöhten preisen ihr eigenes wasser - wenn sie es überhaupt bekamen - bei den israelis kaufen mußten; es sind diese details, diese völlig unnötige, sinnlose demütigung der palästinenser, die zu meinem zweifel an dem israelichen weg geführt haben; lassen sie uns israel an seinen eigenen immer wieder in der weltöffentlichkeit sich rühmenden standards messen, helfen sie mit, dass israel damit beginnt, diese auch tatsächlich umzusetzen, und lassen sie uns dann erneut über den politischen islam diskutieren

  • ET
    Ernst Toller

    die quellenangaben kann ich ihnen gerne liefern:

     

    http://sc.tagesanzeiger.ch/dyn/news/ausland/626419.html

     

    ein weiteres zitat, diesmal von ayatollah ali khamenei aus dem jahr 1999:

    "es gibt nur eine lösung für das nah-ost problem: die vernichtung und zerstörung des jüdischen staates."

     

    hassan nasrallah, der chef der von iran unterstützten hisbollah:

    "wenn sich die juden alle in israel versammeln, erspart uns das den ärger, sie weltweit zu verfolgen."

     

    mit diesem hintergrund der, schon derzeitigen, konkreten bedrohung durch iran und stellvertretend seinen vasallen hamas und hisbollah, erscheint die angst und die damit verbundene reaktion israels auf angriffe vielleicht etwas plausibler.

    wie ich unten schon erwähnte, müssen die aussagen führender iranischer politiker und geistiger führer durchaus ernst genommen werden. der derzeitige versuch irans,an atomares arsenal zu gelangen, stellt eine akute, nicht hinnehmbare bedrohung für 7 mio. menschen dar.

  • K
    k.t.

    herr toller, tut mir leid ich kann nirgends eine verifizierung für das zitat von ali akbar rafsanjani finden; umgekehrt finde ich sofort bei ener schnellen internetrechersche die androhung eines atomaren angriffs auf teheran seitens israel, frankreich und der usa:

    einmal hier eine repräsentative quellenangabe u.a. von hillary clinton, der jetzigen amerikanischen außenministerin:

     

    http://www.focus.de/politik/ausland/uswahl/vorwahlen-clinton-droht-iran-mit-vernichtung_aid_296766.html

     

    von chirac:

     

    http://www.morgenpost.de/printarchiv/politik/article260321/Iran_weist_Chiracs_Atom_Drohung_zurueck.html

     

    und dann noch eine implizit von mofas, dem israelischen transport- und vizeminsiter, der betont, dass jedes militärische mittel recht ist um irans atomprogramm zu stoppen, was natürlich die israelische atombombe mit einschließt:

     

    http://www.n24.de/news/newsitem_976030.html

     

    also wie gesagt, die nachrichtenkanäle geben zahlreiche zitate her, in denen direkt oder indirekt iran mit der atomaren auslöschung gedroht wird, während ich einen beleg für die auschlöschung israels durch eine iranische atombombe nicht finden kann;

    bitte her toller geben sie doch genau an, wo dieses zitat von rafsanjani herstammen soll.

     

     

     

     

     

    und

  • ET
    Ernst Toller

    @ k.t.: es ist erfreulich, dass ihnen die u.g. stereotypen bewusst sind und sie davon absehen.

     

    zu den quellenangaben: ali akbar rafsanjani, der aus westlicher sicht als moderat gegoltener expresident irans, proklamierte:

    "wenn eines tages die islamische welt ebenfalls mit waffen ausgestattet ist, wie israel sie heute besitzt, dann wird die strategie der imperialisten zum stillstand kommen, denn schon der Einsatz einer einzigen Atombombe im Inneren Israels wird alles vernichten. auch wenn dies der islamischen welt schaden zufügen wird, ist es nicht widersinnig, so eine möglichkeit in betracht zu ziehen."

    das bemerkenswerte bei dieser aussage, die wohl den common sense der religiösen u. politischen elite im iran darstellt, ist die tatsache, das selbst der nukleare gegenschlag auf iran in kauf genommen wird. dies kann auch durch zahlreiche anderen quellen belegt werden und stellt eine verschärfung der sachlage dar, da einer ideologisch total verbrämten staatsführung keine rationalität in ihren handlungen mehr unterstellt werden kann.

     

    bezüglich der hamas: vgl. taz beitrag und zahlreiche offenkundigen berichte über die vorgehensweise der hamas.

     

    @menschenskinda: die behandlung von israelischen vergehen sind in dieser diskussion nicht thematisiert worden, da es um einen ganz anderen sachverhalt geht.

    ich glaube im übrigen sehr wohl, dass iran seine minoritäten mit menschenverachtenden repressionen belegt. wenn man von den gängigen praktiken der schariah, die steinigung von treuebrüchigen frauen, tötung von homosexuellen und noch vielen anderen fraglichen bestrafungsmethoden, absieht, sollte man die stellung der baha'i einmal ins auge fassen!

    ps: ich meine, diesen sachverhalt nicht von george bush ins ohr geflüstert bekommen zu haben.

  • M
    Menschenskinda

    @Ernst Toller:Wenn Sie über Israel und Palästina reden, wieso erwähnen Sie nicht die israelische Besatzung und Besatzungspolitik? Den Landraub und die völkerrechtswidrigen Siedlungen? Das hintertreiben sämtlicher Friedensabkommen und die fortgesetzte Tötung von Menschen durch Israel? Sie können die Hamas kritisieren, aber schweigen Sie nicht von Israel.

    Übrigens: es ist durchaus möglich, Israel zu kritisieren, ohne die Hams zu glorifizieren.

    Zitat: "Iran führt seit der Revolution einen "Krieg" gegen die eigene Bevölkerung". Glauben Sie das wirklich? Oder geben Sie nur wieder, was uns Bush einreden wollte? Warten Sie ab, falls Obama wirklich mit dem Iran spricht; es wird sich herausstellen, dass ihr Bild nicht so ganz der Wahrheit entspricht.

  • K
    k.t.

    ich glaube schon herr toller, dass frau knaul bestimmte regierungsnahe kreise in israel journalistisch repräsentiert; dies ist mit "in wessen interesse auch immer" gemeint; falls sie hier anklänge an antisemitische weltjudentumverschwörungen sehen, bedaure ich dies sehr; ich weiß wie virulent solche antisemitischen stereotypen sind und danke ihnen für diesen hinweis; ich kann gerne auf diese formulierung verzichten, wenn sie zu mißverständnissen führen sollte;

    ich würde gerne von ihnen noch zuletzt eine genaue quellenangabe haben, wo ein iranisches regierungsoberhaupt gesagt hat, es möchte israel atomar vernichten; für die anderen behauptungen, zb. dass hamas plastiksprengstoff vor häuser gelegt hat, wäre ein beleg auch ganz hilfreich, was aber zugegebenermaßen etwas schwierig sein dürfte;

  • ET
    Ernst Toller

    Die vorangehenden Kommentare sind größtenteils unreflektiert und beziehen sich nicht auf die getätigten Aussagen Fr. Knauls.

    Es ist unbestritten, dass das Mullahregime in Teheran die totale Vernichtung des Staates Israels propagiert und damit einen unvorstellbaren Genozid des ganzen jüdischen Volkes miteinkalkuliert.

     

    @k.t.: Es ist pure Verkennung der Sachlage, Irans Interessen im Nahostkonflikt unbeachtet zu lassen. Davon abgesehen; die mehrfache Androhung eines atomaren Angriffs auf ein Land von seiten eines Regierungsoberhaupts würde meiner Meinung nach Anlass zur Besorgnis gereichen.

    Ihre Stellungnahme zur Hamas, die diese islamistische Terrororganisation als irgendwo "legitimierten Widerstand" bezeichnet, stellt eine absolute Verdrehung der Tatsachen dar. Wer in seinen "militärischen" Aktionen ganz gezielt den Tod von Zivilisten einberechnet, was der Raketenbeschuss auf Israel ist, wer in seiner Charta jegliche Option auf eine friedliche Verständigung mit dem Feind ausschließt und den totalen Jihad auruft, wer Hilfslieferungen an Bedürftige aubfängt und an diese zu überteuerten Preisen verkauft, wer Plastiksprengstoff um ein palestinensisches Haus legt, damit auch kein Zivilist dem vorangekündigten israelischen Angriff entkommt, wer seine innenpolitischen Gegner haufenweise exekutiert, kann nicht als legitimierter Widerstand gelten!

    "...in wessen interesse auch immer..."; diese Floskel lässt Rückschlüsse auf eine übergeordnete Macht schließen, vielleicht ja das "Weltjudentum"?

    Ich meine in Geschichte gehört zu haben, dass solche paranoiden Vorstellungen zum Tod von 6 Mio. ...ach ja, JUDEN, geführt hat.

     

    @ cristina gay: Iran führt seit der Revolution einen "Krieg" gegen die eigene Bevölkerung; Minderheiten werden beispiellos ihren Rechten beraubt und erfahren eine sowohl politische als auch gesellschaftliche Unterdrückung, zur Zeit befindet sich der Iran unter einem klerikal-faschistoiden Regime (ähnlich Deutschland, 1935). Ich denke doch, dass ich einer so trivialen Sache wie "Demokratie" oder "Anerkennung der Menschenwürde" den Vorzug lasse.

  • F
    Fragende

    Welche Gründe gibt es für die taz, zunehmend einseitig über Nahost zu berichten?

  • L
    Leidender

    es ist erstaunlich, dass man solche worte hier bei der taz lesen kann! denn eigentlich müsste ich um deratige kommentare zu lesen auf die seit der welt gehen. aber ich nenne es frischer wind, was frau knaul hier journalistisch derzeit betreibt.

    dass die mullahs im iran gerne in dieser region chaos wollen und für reichlich chaos sorgen und das seit jahrzehnten erfolgriech auch praktzipieren, jeder der das system wellayate faghih des mullahstaates kennt, bestätigt dieser tatsache. dieses system lebt quasi davon. und dafür braucht man beim besten willen nicht selber grenzüberschreitend aktiv werden. denn der gedankengut, die logistik, die finazierung und die ausblidung von ungebildetetn und vom hass geprägten menschen als instrumente der machterweiterung und -erhaltung in dieser region tun es auch. und das mit erfolg. leider!

    *

    auf unserern büchern und heften war damals während meiner schulzeit ein zitat vom khomeyni immer allgegenwärtig: "der weg nach jerusalem führt über kerbala". klar, und iran (das mullahregime) ist ja dabei so ein friedliches und humanes system, und böse und menschenverachtend sind die amis und die israelis.

  • K
    k.t.

    nach dem letzten artikel von frau knaul, in dem in ungewöhnlich einseitiger u. zynischer berichterstattung position für das massaker im gazastreifen bezogen wurde (s. der artikel vom 22.01 von Frau Knaul "Recht hat die israelische Chefdiplomatin: Hier besteht ein fundamentaler moralischer Unterschied. Auch dass im Krieg Fehler passieren, lässt sich kaum vermeiden"), frage ich mich, ob frau knaul - in wessen interesse auch immer - hier nun die öffentlichkeit auf den nächsten israelischen Angriffskrieg - diesmal gegen den vermeintlichen kriegsgewinnler, iran - vorbereitet;

    niemand verlangt die hamas zu mögen, aber wer so unentwegt in sachen hamasbashing unterwegs ist wie frau knaul, muß auch deren wesentliches politisches motiv, nämlich die besatzung u. siedlungspolitik der israelis mit erwähnen, ohne die es niemals so eine breite unterstützung für die hamas geben würde; so lange frau knaul diese seite nahezu gänzlich ausblendet, muss sie sich den vorwurf gefallen lassen, dass sich der tenor der mehrzahl ihrer artikel wohl kaum von einem billigen mossad- (israelischer geheimdienst) bericht unterscheidet; in der hoffnung, dass bald wieder ein artikel von uri avnery in der taz abgedruckt wird

  • W
    wangari

    That's true. Iran's gov. will continue, and not only Iran's (I know this from palestinian and iranian women, who are not allowed to say any critical word, if they don't want to be punished hard as "traitresses", and men also).

  • MS
    Michael Scheier

    Irgendwie möchte ich es nicht glauben, was ich in diesen Tagen in der TAZ Online-Ausgabe über den GAZA-Krieg zu lesen bzw. nicht zu lesen bekomme. Glaubt Susanne Knaul wirklich, dass die "Kontrolle der Tunnel" entscheidend ist, um diesen Konflikt zukünftig unter Kontrolle zu bekommen? Liebe Frau Knaul, fahren Sie doch mal bitte in die Palästinensergebiete und sprechen vor Ort mit den Menschen, was denen passiert ist. Wie die mutige israelische Journalistin Amira Hass. Oder lesen Sie es wenigstens mal nach, bei nicht die Regierungspropaganda nachbetenden israelischen Menschenrechtsorganisationen wie BTSelem zum Beispiel. Glauben wir wirklich, uns von unserer Nazivergangenheit lösen zu können, indem wir das verschweigen, was Livni, Olmert und Barack mit diesem Krieg angerichtet haben?

  • CG
    cristina gay

    der titel ihres artikels sowie sein inhalt kommen der propaganda der israelichen regierung (die von den eu-regierungen übernommen wird) nach dem massaker an der zivilbevölkerung in gaza sehr gelegen!

    hamas soll auf keinen fall waffen erhalten, die eu wird alles tun um das zu verhindern, und wird wie die usa auch weiter für millionen dollar waffen an israel liefern.

    iran hat ihrem artikel nach interesse an der eskalation. iran hat seit 1948 wieviel länder und zivilbevölkerungen überfallen und kolonisiert? und isrel im vergleich?

    wider der einseitigkeit!!

  • WM
    Werner Manken

    Die "Jerusalem Post" in diesem Zusammenhang als Quelle zu benutzen, das ist unseriöser Journalismus. Das ist keine neutrale Quelle, andere Zeitungen sind möglicherweise auch nicht neutral, aber wenn man ungesicherte Aussagen macht, dann sollte man zu Medien greifen, die in diesem Konflikt nicht so eindeutig Partei ergreifen.