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Vielen Dank für den recht differenzierten Kommentar - angeblich normal und angeblich behindert, auch das heute de fakto schon gegebene und von Ihnen formulierte Elternwahlrecht für die richtige Schule ihrer Kinder bringt es auf den Punkt - heute muss kein Kind mehr gegen den Willen der Eltern eine Förderschule besuchen - aber es darf - das pädagogische Angebot muss und kann gelegentlich überzeugen!
Die eigentliche Schurkerei ist die Bildungspolitik. Sie ignoriert Ergebnisse zu integrativen Schulversuchen (Wocken, Hamburg) Für alle Kinder , ob inklusiv oder nicht beschult (auch für die Lehrerinnen und Lehrer)werden seit Jahren Bedingungen verschlechtert hat (größere Klassen, weniger Lehrer, überschuldete Schulträger mit den Folgen für Ausstattung und Einrichtung, nun die Schaffung neuer Grosslehranstalten unter Manifestation der Aussortierung durch die "Schule für alle" auf der einen Seite und das Gymnasium für alle anderen, ...) Eine schulische Integration ohne wirkliche Kontakte im Lebensalltag (Freundschaften, Geburtstagseinladungen,...), z.T. werden Kinder für "Integrationsklassen" zusammengekarrt, endet dann spätestens im Berufsleben, manchmal schon im Nebenraum der Klasse. Es gilt also, nicht pauschal zu urteilen, genau die einzelnen Systeme und Kinder zu betrachten und nicht zu vernachlässigen, dass die Bedingungen für die Bildung und Erziehung aller Kinder dringend verbesserungswürdig sind, Versprechungen werden wir in den nächsten Wochen zur Genüge hören, wir wissen warum !
Der FC Bayern wird deutscher Meister und schmeißt sein Management raus. Grund genug über alles andere zu reden als diesen Hort der Niedertracht.
Kommentar Sonderschulen: Drama mit Aussicht
Die Kultusminister treiben eine Pseudoreform voran. Dass es bei dem Streit um die Sonderschulen vor allem um die Lebenschancen für behinderte Kinder geht, ist ihnen egal.
Die derzeit geführte Debatte rund um die Sonderschulen ist ein endlich ans Licht gekommenes Drama, das sich seit langem im Verborgenen abgespielt hat.
Es ist der Kampf um Lebenschancen für behinderte Kinder und einer gegen behördliche Fremdbestimmung. Aber es ist auch ein Kampf unter den Betroffenen selbst. Kein Behindertenkongress, auf dem die Eltern der behinderten/besonderen Kinder sich nicht gegenseitig das Leben schwer machten: Die einen wollen raus aus den Sonderschulen, weil sie die dort praktizierte lähmende Didaktik leid sind. Die anderen wollen genau diesen Schonraum, weil sie ihrem schwerstbehinderten Kind nicht zumuten wollen, von gesunden Kindern quasi überrannt zu werden. Und wer hat recht?
Beide. Trotzdem lohnt es sich, einen Blick in die Lernräume gelungener Integration zu werfen. Denn nicht auf dem Schlachtfeld der öffentlichen Auseinandersetzung erfahren wir, was möglich ist, sondern in den Projekten, die angeblich normale und angeblich behinderte Kinder zusammenbringen. Dort ist mit Händen zu greifen, wie alle Beteiligten davon profitieren. Die einen lernen, dass es Kinder gibt, die anders sind, und dass das vollkommen normal ist. Und auch die anderen lernen: Sie haben die Chance, Potenziale zu entfalten, die niemand vorher kennen konnte und die sie in heruntergedimmten Sonderschulen vielleicht nie entdeckt hätten. Der Epileptiker Erik etwa, der selbst gesunden Mitschülern im Rechnen um einiges voraus ist.
Es gibt viele Eriks, die in integrativen Schulen die Chance haben, zu neuen Ufern aufzubrechen. Ein einziger Moment wie dieser ist Grund genug, inklusive Schulen einzurichten. Und diese Schulen werden kommen, weil es keine Elterngruppe gibt, die so viel Mut, Kraft und Verstand hat wie die Eltern besonderer Kinder.
Muss man noch ein Wort über die Kultusminister verlieren? Ja, denn sie sind Schurken, die bewusst und kaltherzig eine Pseudoreform mit billigen Placebozeugnissen vorantreiben. Anstatt dem Völkerrecht Genüge zu leisten, ziehen sie ihre Technokratenpläne durch und verletzen fortgesetzt die Würde von 400.000 jungen Menschen.
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Kommentar von
Christian Füller
Autor*in
Ein Plädoyer für das Konkrete
Sind Utopien was für Faule?
Utopien können der Klimabewegung mehr schaden als nützen, glaubt Jan Feddersen. Er fordert mehr Realismus.
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