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Neue Panne im AtomkraftwerkIm Emsland geht das Licht aus

Wenigen Wochen nach den zwei Zwischenfällen am Atomkraftwerk Krümmel ist das Atomkraftwerk Emsland nach einer technischen Panne vom Netz getrennt worden.

Das AKW Kümmel steht seit Kurzem still - das AKW Emsland jetzt auch. Bild: dpa

DÜSSELDORF rts | Das Atomkraftwerk Emsland des Versorgers RWE Power in Niedersachsen ist nach einer technischen Panne vom Netz getrennt worden. Eine Überwachungseinrichtung an einem Maschinentrafo habe die Abschaltung in den frühen Morgenstunden ausgelöst, teilte RWE Power am Freitag mit. Die Behörden seien informiert worden. Eine Gefährdung des Personals oder der Umgebung habe es nicht gegeben. Es werde umfangreiche Prüfungen geben, bevor der Meiler wieder ans Netz gehe.

Erst vor wenigen Wochen hatte es innerhalb von Tagen zwei Zwischenfälle am Atomkraftwerk Krümmel in Schleswig-Holstein gegeben, das daraufhin abgeschaltet wurde und bis 2010 vom Netz bleibt. Der Vorfall hat die Debatte über den Atomausstieg neu entfacht und zum Wahlkampfthema gemacht. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat angekündigt, die Bundestagswahl auch zur Abstimmung über den von der früheren rot-grünen Bundesregierung angestoßenen Ausstieg aus der Atomkraft machen zu wollen. Die Union und ihr Wunsch-Koalitionspartner FDP treten für eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke ein.

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6 Kommentare

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  • M
    marina

    @ Hans Schmiedt: Wenn Sie die nervigen 'privater-Mord-und-Totschlag'-Meldungen meinen würden, mit denen mensch sogar bei Internetstartseiten belästigt wird, hätten Sie recht. Aber die Kritik wie sie die taz hier übt, ist sogar noch viel zu wenig etabliert.

     

    Zu diesen leider sehr negativen Sachverhalten, die aber eben leider Tatsachen sind gehört übrigens auch das Faktum, dass die Atomkraft zweistellige Milliardenkosten an Steuergeldern allein für die Beseitigung vom Atommülllagern wie Asse etc. verursacht. Diese Tatsachen sollten ruhig öfter auch in der Tagesschau und bei heute etc. ausgesprochen werden, damit es endlich auch der Letzte, der noch auf dem Schlauch sitzt, realisiert.

  • HS
    Hans Schmiedt

    Wenn Bund und Länder eine Richtige Öffentlichkeitsartbeit betreiben würden, dann wäre so manches in Deutschland einfacher.

    Vielleicht sollt auch die Presse nicht so vieles negativ in die Schlagzeilen bringen, denn dadurch wird sehr viel vergiftet.

    Wenn Anlagen abgefahren werden, dann hat diesauch seinen ordentlichen Grund dafür um weiteren Schaden der Anlage zu vermeiden.

  • MD
    M. Daschner

    Der Betrieb von Kernkraftwerken verlangt erhebliches Selbstvertrauen in die Fähigkeiten des Menschen. Hohes Selbstvertrauen birgt jedoch immer auch die Gefahr der Selbstüberschätzung. Um einer solchen Gefährdung vorzubeugen, müssten Kernkraftbetreiber eigentlich an einem hohen Risikobewusstsein bei Belegschaft und Bevölkerung interessiert sein. In ihrer Selbstdarstellung scheinen die Betreiber allerdings eher das Gegenteil anzustreben.

  • F
    Friedrich

    Was bitteschön soll denn diese unseriöse Überschrift? Gerade der taz sollte doch eigentlich bekannt sein, dass genug Stromüberkapazitäten vorhanden sind, um derlei Kraftwerksausfälle locker zu kompensieren. Immerhin sind wir ja nach wie vor ein Stromexportland.

     

    Solche haltlosen Übertreibungen hätte ich ja eher bei der WELT vermutet, die es wohl sehr gerne sähe, wenn in Deutschland ohne Atomkraft das Licht ausginge, damit sie noch einen Vorwand hat, um diese Schrotttechnologie zu rechtfertigen.

  • AN
    Arno Nym

    "Deutsche Atomkraftwerke sind sicher, weil wir Deutschen die besten Ingenieure haben!" - jeder Leser sollte diesen Satz bitte 10x laut herausbrüllen. Denn wenn man etwas oft genug wiederholt, dann wird es am Ende endlich wahr! (Das ist ein Grundprinzip der Politik.)

     

    Leider hat das bei der Atomkraft bisher noch nicht funktioniert, weswegen die Unterstützer aller Bürger befordert ist. Also laut herausbrüllen, bitte.

  • V
    vic

    Wenn Endabnehmer in ausreichender Anzahl zu Ökostromanbietern wechseln, ist völlig egal ob und was die verlängern werden.

    Das müssen wir schon selbst in die Hand nehmen, und in diesem Fall können wir das sogar.

    Also - los geht´s!