Streit der Woche: Sind die Rauchverbote zu lasch?

Ein Volksbegehren in Bayern will das Rauchverbot in Kneipen und Restaurants verschärfen. Verbessern Qualmverbote die Lebensqualität oder nerven sie?

In Kneipen darf zur Zeit nur unter bestimmten Bedingungen geraucht werden. Bild: ap

Ab dem 19. November sammelt eine bayerische Initiative Unterschriften, um mit einem Volksentscheid das dortige Rauchverbot zu verschärfen. Das Ziel: in ausnahmslos allen Kneipen, Restaurants und Bierzelten soll Rauchen künftig tabu sein.

In Bewegung gesetzt hat das Volksbegehren ein 28-jähriger Fremdenführer aus Passau. Nach eigenen Angaben hat er inzwischen breite Unterstützung gefunden: von der Bayerischen Ärztekammer über den BUND bis zum Leichtathletikverband. Auch SPD und Grüne sind im Boot.

Ursprünglich hatte Bayern sogar ein schärferes Rauchverbot als andere Bundesländer. Doch nach dem katastrophalen CSU-Ergebnis bei der letzten Landtagswahl beschloss die schwarz-gelbe Regierung von Horst Seehofer eine Aufweichung. Seitdem darf in Nebenräumen und Festzelten geraucht werden. In kleinen Ein-Raum-Kneipen müssen Zigaretten gar nicht verboten sein. Die Gesetze in den meisten Bundesländern sehen zur Zeit ähnlich aus.

Doch auch im Saarland wollen die Grünen in der neuen Jamaika-Koalition eine Verschärfung des Rauchverbots für die Gastronomie durchsetzen. In Hamburg, wo Schwarz-Grün regiert, ringen die Koalitionspartner zurzeit. Die Grünen wollen ein absolutes Rauchverbot in allen Gaststätten.

Die Qualmgegner in Bayern argumentieren, dass die vielen Ausnahmen zu einem „schwer vollziehbarem Paragraphendschungel“ führen und das Verbot so aufweichen, dass es kaum noch Auswirkungen hat. Zudem seien Kellnerinnen und Kellner gezwungen ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen – oder auf ihren Job zu verzichten.

Viele Raucher halten dagegen, dass es unangenehm sei beim abendlichen Kneipenbesuch für jede Zigarette in die Kälte draußen zu gehen. Unterstützung bekommen sie von den Wirten: Ein ausnahmsloses Rauchverbot vergraule die Kunden. Besonders Ein-Raum-Gaststätten müssten so um ihre Existenz bangen, wenn dort keine Zigaretten mehr genossen werden könnten. Was meinen Sie, haben sich die Rauchverbote bewährt oder muss die Politik noch einmal nacharbeiten?

Sind die Rauchverbote zu lasch? Streiten Sie mit!

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.