Erster Datenschädling: Böse App auf Google-Handy

Google bekam Lob dafür, dass der "Android Market" für Handy-Programme offener ist als Apples iPhone-Laden. Doch die Offenheit hatte ihren Preis: Eine böse App klaute Bankdaten.

Auch auf Handys schleichen sich Schädlinge ein. Bild: reuters

Moderne Handys lassen sich, wie Computer, mit Programmen aufpeppen. Und genau wie Computer können auch Handys durch Schadsoftware, durch "Handy-Viren", befallen werden. Jetzt wurde der erste Fall von Datenschädlingen auf Googles Handy-Plattform "Android Market" bekannt.

Besonders schlimm dabei: Der Urheber, ein bislang unbekannter Online-Gauner, scheint eine Hintergrundanwendung programmiert zu haben, die auch dann noch aktiv bleibt, wenn die Software vom Handy gelöscht wurde. Deswegen hat Google die betroffenen Kunden gebeten, alle Programme zu löschen und ihr Gerät am besten zu einem Fachhändler zu bringen. "Nur dann ist sichergestellt, dass der Datenschädling entfernt ist."

Eingeschlichen haben sich die Schädlinge über die Software des Anbieters "Droid09". Der hatte verschiedene kostenlose Online-Banking-Apps über mehrere Wochen lang angeboten hatte. Wie jetzt bekannt wurde, saugen die Droid09-Programme Kontodaten und Passwörter von Nutzern ab, die bei mehreren amerikanischen Banken Kunden sind. Inhaber von Konten der Banken First Tech Credit Union aus Oregon und Travis Credit Union aus Kalifornien wurden über das Problem direkt informiert.

Google hatte auf Hinweis der Banken die Programme von "Droid09" offenbar schon im Dezember wieder aus seinem Software-Laden, dem "Android Market", entfernt. Laut dem IT-Security-Fachblatt "SC Magazine", das sich auf interne Quellen bei dem Unternehmen beruft, habe der Online-Konzern aber zunächst keine kriminellen Aktivitäten entdecken können. Google kontrolliert jedoch explizit nicht, was in Programmen steckt, die auf dem Handy vertrieben werden.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.