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Ich wunder mich bei der Hamburger GAL schon lange über gar nichts mehr.
Und anscheinend gibt es nach unten keine Grenze, wenn es darum geht, an der Macht zu bleiben. Die GAL hat sich in meinen Augen in Hamburg völlig unwählbar gemacht, von Wahlbetrug über Moorburg, Elbvertiefung, Sozialabbau...... das hätte die CDU alleine kaum besser hingekriegt.
Ich hoffe nur, die GAL kriegt bei der nächsten Wahl eine deftige Quittung.
So harmlos ist Ian Karan nicht. Noch 2004, nach dem Ende von Schill, hat er 5000 Euro über die Clou Container Company direkt auf die Hand an Schill-Nachfolger Mettbach gespendet. Da war Schill schon entzaubert, aber beim späteren Logistikbeauftragten der Stadt war das Geld des großen Logistikers Karan bestimmt gut aufgehoben.
Gerade die Grünen müssen sich echauffieren. Weil ich nicht in Hamburg wohne, beziehe ich mich auf die Bundespolitik. Die selbsternannte Antikriegs- und Bürgerrechtspartei hat sich während ihrer Regierungszeit mit der SPD gänzlich von diesen Ansprüchen verabschiedet. Ich sage nur Kosovo und Afghanistan und zusätzlich nickten sie die verschärften Sicherheitsgesetze nach dem 11. September ab. Da fällt es schon gar nicht mehr ins Gewicht, dass diese Partei die Agenda 2010 freudetrunken verabschiedete. Zumindest die Bundestagsabgeordneten sorgten so für einen Meilenstein in der Sozialpolitik der Bundesrepublik.
Die Parteien der Mitte meinen, mit empathischer Kümmerergeste „das Ossi“ für sich gewinnen zu können. Sie sollten sie lieber zum Mitwirken auffordern.
Kommentar CDU und GAL: Jucken, kratzen, heucheln
Wer sich mit Hunden ins Bett legt, darf sich nicht wundern, mit Flöhen aufzuwachen, ätzte 2003 die damalige GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch über das CDU-Bündnis mit Schill.
Die Aufregung hat etwas Künstliches, vielleicht wäre heuchlerisch sogar der treffendere Ausdruck. Ein parteiloser Unternehmer hat vor zehn Jahren an die Schill-Partei gespendet und das später als Fehler bezeichnet. Seis drum. Natürlich kann der Mann Senator werden, auch Wirtschaftssenator, selbst in Hamburg, sogar in einer Koalition von CDU und Grünen.
Es mag Argumente gegen die Berufung von Ian Karan geben: sachliche, fachliche, politische, menschliche. Dann sollten sie vorgebracht und geprüft werden. Sein schillerndes Vergehen aber ist kein Argument - schon gar nicht für Grüne, die mit eben jener Partei koalieren, die vorher mit Schill paktierte. Dagegen ist eine Spende ein Kavaliersdelikt.
Das ist sie auch in der Gesamtschau. Der künftige CDU-Bürgermeister Ahlhaus war Ehrenmitglied in einer schlagenden Verbindung. Gegen CDU-Finanzsenator Frigge ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Beihilfe zur Untreue. Karan aber hat bloß mal mit einer Truppe sympathisiert, deren Verdienst es ist, selbst die schlimmsten Spießer für Jahrzehnte vom Rechtspopulismus geheilt zu haben.
Wer sich mit Hunden ins Bett legt, darf sich nicht wundern, mit Flöhen aufzuwachen, ätzte 2003 die damalige GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch über das CDU-Bündnis mit Schill.
Jetzt müssen sich die heutige Zweite Bürgermeisterin und ihre Grünen eben selbst kratzen.
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Kommentar von
Sven-Michael Veit
Hamburg-Redakteur
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