piwik no script img

Entwicklung der Kreuzberger KunstszeneMehr Leben in die südliche Friedrichstraße bringen

Auch Senatsbaudirektorin Regula Lüscher unterstützt das Kreativquartier.

Die Entwicklung der südlichen Friedrichstraße zu einem Kunst- und Kreativquartier geht voran. Nachdem Wirtschaftsstaatssekretär Jens-Peter Heuer (Linke) vom ursprünglichen Plan eines Höchstgebotsverfahrens für die Flächen am ehemaligen Blumengroßmarkt abgerückt ist, hat sich nun auch Senatsbaudirektorin Regula Lüscher eingeschaltet. In der letzten Sitzung des Baukollegiums sprach sich Lüscher für eine kulturelle Nutzung und ein sogenanntes Festpreisverfahren aus. Damit würden die Chancen steigen, das Quartier zwischen Friedrichstraße und Lindenstraße behutsam umzubauen.

Einen Teil der Blumengroßhalle hat bereits das Jüdische Museum gekauft. Grundlage für die Ausschreibung der übrigen Flächen soll ein sogenanntes Konzeptverfahren sein. Damit legt der Bezirk die Nutzung für die Grundstücke fest. Gedacht wird unter anderem an ein Bildungszentrum, soziale Wohnformen und kulturelle Nutzungen. Vom Kunst- und Kreativquartier auf dem Blumengroßmarkt sollen auch Impulse für die umliegenden Quartiere in der südlichen Friedrichstadt ausgehen. Zudem plant der Senat, den Bereich als Sanierungsgebiet auszuweisen. Damit könnten weitere öffentliche Mittel fließen.

Der Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz (Grüne), begrüßte das Engagement Lüschers. Gleichzeitig kritisierte er den Liegenschaftsfonds, der sich nach wie vor gegen eine Vergabe der Flächen zum festgelegten Verkehrswert widersetze. "Bislang ist das nur ein Teilerfolg." Laut Schulz plädiert der Liegenschaftsfonds für ein sogenanntes Mindestpreisverfahren. Das aber sei nichts anderes als ein Höchstgebotsverfahren, bei dem am Ende der Meistbietende den Zuschlag erhält.

Unterdessen hat sich Kreuzberg-Friedrichshain beim Senat mit einem Projekt zur Aufwertung der südlichen Friedrichstraße beworben. An der Friedrichstraße Ecke Besselstraße soll künftig eine "kuk-Station" entstehen. "Darin soll die Entwicklung zum Kunst- und Kreativquartier sichtbar gemacht werden", sagt Florian Schmidt vom Projektbüro Kreativquartier.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!