Winterchaos auf der Schiene: Der Bahnchef als Bahnkritiker

Da gibt es nichts schönzureden, auch nicht für den Chef der Deutschen Bahn. Rüdiger Grube hat eingeräumt, dass die Bahn im Winter einen besseren Job machen muss. Neue ICE sollen helfen.

Winterzeit, harte Zeit: Bahnchef Rüdiger Grube. Bild: dapd

BERLIN rtr/afp | Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube hat Defizite seines Unternehmens im Umgang mit dem Winterchaos eingeräumt. Obwohl sich das Unternehmen "deutlich besser als im Vorjahr auf den Winter vorbereitet" habe, gebe es angesichts der Probleme im Zusammenhang mit der Witterung "nichts schönzureden", sagte Grube der Zeitung Bild am Sonntag. Er kündigte "milliardenschwere Investitionen in eine neue IC- und ICE-Flotte" an.

Grube bat dennoch auch um Objektivität bei der Bewertung der Zugverspätungen und Zugausfälle in den zurückliegenden Wochen. "Bei allen Herausforderungen erbitte ich Fairness in der Beurteilung der Lage. Der vergangene Dezember war der härteste Wintermonat seit über vier Jahrzehnten", sagte Grube der Zeitung. "Unsere Mitarbeiter haben unter ungewöhnlich schwierigen Bedingungen einen tollen Job gemacht."

Das Winterwetter macht der Bahn seit Wochen zu schaffen. Viele Züge fielen ganz aus oder waren zum Teil erheblich verspätet. Im Fernverkehr waren im Dezember einem Bericht zufolge teils sogar nur 20 Prozent der Züge pünktlich.

Am Montag kommen die Verkehrsminister der Länder zu einer Sonderkonferenz zusammen, um die Qualitätsprobleme der Bahn im Winter zu erörtern. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer drohte der Bahn für mögliches Fehlverhalten im Winterchaos mit Konsequenzen.

Wenn sich herausstellen sollte, dass das Chaos vermeidbar gewesen sei, müsse dies Folgen haben, schrieb Ramsauer in einem Gastbeitrag ebenfalls für die "Bild am Sonntag". Als Ausrede tauge der Winter in Deutschland nicht.

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