Israelische Attacke auf Gaza: Zwei tote Palästinenser nach Luftangriff

Zwei tote Dschihadisten und drei Verletzte bei israelischer Militäraktion – einen Tag nach dem Waffenstillstandsangebot der Hamas. Derweil trifft sich Mahmud Abbas mit Hamas-Vertretern.

Trauerdemonstration: Palästinenser tragen den beim Luftangriff getöteten Saber Assalya zu Grabe. Bild: ap

JERUSALEM taz | Bei einem israelischen Luftangriff auf den Gazastreifen sind zwei Palästinenser getötet worden. Die beiden Männer gehörten dem Islamischen Dschihad an und waren, nach Auskunft der Armee, unterwegs, um Raketen auf Israel abzuschießen.

Beim Angriff auf ihr Fahrzeug Sonntag früh wurden drei weitere Extremisten verletzt. Erst am Vortag hatte sich die Hamas zu einem Waffenstillstand bereit erklärt. In Ramallah traf Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nach über einjähriger Unterbrechung der persönlichen Kontakte am Wochenende mit einer Delegation der Hamas zusammen.

Der ehemalige palästinensische Parlamentspräsident Abdelasis Dweik (Hamas) appellierte an die Fatah, "dem Krieg der Fraktionen in den Medien ein Ende zu machen". Stattdessen solle man sich auf den angekündigten Besuch des Palästinenserpräsidenten im Gazastreifen konzentrieren. Ismael Hanijeh, Chef der Hamas im Gazastreifen, hatte Abbas dorthin eingeladen, was allerdings in der extremistischen Gruppe umstritten ist. Wie Haaretz am Sonntag berichtete, werden bereits Drohungen gegen Abbas laut. Seine Reisepläne liegen vorerst auf Eis.

Israels Premier Benjamin Netanjahu kündigte an, er werde mit einer palästinensischen Einheitsregierung aus Fatah und Hamas nicht kooperieren. Zu den Kämpfen in der Grenzregion vom Gazastreifen erklärte er, dass die Regierung in Jerusalem nicht zögern werde, "die Stärke der israelischen Verteidigungsarmee zum Einsatz zu bringen", Dabei betonte er, dass Israel auf eine Beruhigung hoffe.

Israel testet neues Raketenabwehrsystem "Eisenkuppel"

Zur passiven Verteidigung der gefährdeten Bevölkerung ist seit gestern ein mobiles Raketenabwehrsystem im Einsatz. Die sogenannte Eisenkuppel soll zunächst in der Negev-Stadt Beerschewa "operativ getestet" werden.

Die "Eisenkuppel" ist ein spezielles Abwehrsystem für Kurzstreckenraketen und Artilleriegeschosse, wobei jede Abfangrakete umgerechnet rund 30.000 Euro kostet. Bis Ende der Woche soll noch eine zweite mobile Raketenabwehranlage in Ashkelon eingesetzt werden.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.