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Erstaunlich, wie rasch sich Frau Hahn in den USA sozialisiert hat. Aber Sarkozy wandelt neuerdings ja auch in den Spuren von George W., insofern wird der lange Aufenthalt in Paris nichts dazu beigetragen haben, die Korrespondentin gegen den Nachgeschmack von "Freedom Fries" zu immunisieren. Mag sein, dass ich ein Träumer bin, aber ich habe wirklich an einen Neuanfang in den USA dank Obama geglaubt. Nun bin ich geheilt, ganz ohne Verschwörungstheorien!
Es fand eine extralegale Hinrichtung statt, die Leiche wurde im Stile von Al Capone und Meyer Lansky entsorgt, wenn auch wohl nicht gerade im Hudson oder Lake Erie. Hiwi Merkel applaudiert. Wenn es keine Fotos zu sehen gibt (abgesehen von Schnappschüssen der perversen Sorte "Ich glotz Mr. Death-TV im Oval Office") kann man Obama auch nichts beweisen. Barack macht den Mackie Messer. Bob Dylan hat es schon vor Jahrzehnten auf den Punkt gebracht: "A land, where justice is a game." Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten ...
Weise wäre es gewesen auf die Tötung vor der Tötung zu verzichten, ...
"Tötung" das ist schon Merkel'sche Freude an Obamas, oh, äh, nein, das war ja der Versprecher, Osamas... heißt es ja, Erschießung. Wenn heutzutage ein Unbewaffneter umgebracht wird, ist das Tötung, nicht Mord? Deshalb also werden auch von Deutschen Gerichten Totschläger gleich wieder frei gelassen.
Abgesehen davon bin ich überzeugt, dass Bin Laden noch lebt und ihm im US-Folterzentrum Bagram das Gehirn aus dem Schädel gesaugt wird.
@freiheit
"Alles erscheint als PR"
Öffentlichkeitsarbeit heißt nicht, dass munter gelogen oder die wahrheit bloß vorteilhaft verbogen werden kann, wie's einem gerade in den kram passt.
das mag oft der fall sein. de facto sollte aber gute pr für eine gute, d. h. allgemein verständliche und an fakten orientierte informationspolitik stehen.
die pr-berater des weißen hauses haben auf ganzer linie versagt. ständig müssen verlautbarungen korrigiert werden. warum bin laden's leiche so mir nichts dir nichts im meer versenkt wurde, kann auch kein mensch nachvollziehen. war er's wirklich?
als pr-hase würde ich sagen: who know's? auch ein foto hätte keine klarheit gebracht (siehe @vic's einwand). obama's "entscheidung" ist ein akt der hilflosigkeit und eine ganz faule ausrede. von "weise" kann vor dem hintergrund der in jeder hinsicht katastrophalen aktion inkl. pr keine rede sein.
Sehr weise gewählt scheint mir dieses perfekte Timing, nachdem der 2012er Wahlkampf im letzten Monat mit der Nominierung eröffnet wurde... Habe mir erlaubt, das in einem Comic zu verarbeiten "After 835 Days in a Better World" (/www.rangerundloewe.de/76/)
Das Wort der Verschwörungstheoretiker macht die Runde für alle, die da nicht so blindlings der US-Regierung glauben wollen. Aber bitte: So vertrauenswürdig waren die nunmal nicht. Bester Beleg sind die ständig geänderten "Wahrheiten" über die Tötung bin Ladens. Die wahrheit scheint glitschig zu sein wie ein Stück Seife.
Dahinter versteckt sich mit Sicherheit das nicht unbegründete Gefühl, dass das eigene Verhalten in der einen oder anderen Weise kritikwürdig ist und kaum eine Lüge sich als gut genug erwies.
Mein Verdacht ist folgender: Der durch Kopfschüsse getötete und unbewaffnete bin Laden hatte nur eine bewaffnete Person in der Nähe, die schnell erschossen war. Dann wurde bin Laden erschossen. Einem Gerichtsverfahren, in dem allein die Todesstrafe hätte festgelegt werden dürfen, wurde er entzogen. Warum? Die Frage darf man sich durchaus auch als Nicht-Fan von Verschwörungstherien stellen. Sollte er zum Schweigen gebracht werden oder ging es um eine rechtsstaatlich nicht vertretbare Schnellvollstreckung der Rache?
Ein Pressebericht ist ein pressebericht ist ein pressebericht. Es gab auch die, die von einem Schuss von hinten in den Kopf aus nächster Nähe berichteten. Da wäre dann in der Tat das Foto nicht so schön. Aber was haben wir uns in dem Zusammenhang schon alles ansehen müssen, angefangen mal mit den Leuten, die aus den brennenden Twin Towers springen bis zu Leichen aus Afghanistan und sonstwo, käme es da auf den zerschossenen Kopf von OBL an? Nicht wirklich.
All diese Bilder sollten wir uns ansehen, den dazu angezettelten Krieg aushalten und möglichst mittragen, die Big-Brother-Orgien seitens unserer Regierungen schlucken und uns eine Menge dummes Geschwätz anhören. Und dann gibt es eine Diskussion wegen EINES Fotos? Come on. Verar... kann ich mich selbst.
Ungeachtet dessen ist der Herr Laden längst Märtyrer in den entsprechenden Kreisen, mit seiner Erschiessung haben die Amerikaner nur die Legende vervollständigt. Das Dumme ist: sie mussten es tun, denn das erfordern ihre eigenen Mythen, die sie zuhause pflegen, um ihren eigenen Mob ruhig zu halten.
Es ist erschreckend, in welchem Umfang Politiker in den letzten Dekaden gelogen und berechtigterweise jede Glaubwürdigkeit bei den Bürgern verloren haben.
Alles erscheint als PR, Fakten bleiben auf de Strecke.
Auch zum Tode Bin Ladens gibt es keine nachprüfbaren Fakten.
Die Diskussionen erinnern zunehmend an Orwells 1984.
Fotos von Gewaltopfern können A: Manipuliert, oder B: Komplett gefälscht und somit instrumentalisiert werden. Und wenn sie doch veröffentlicht werden, dienen sie nur der Befriedigung kranker Bedürfnisse. Zudem könnte ich mir vorsellen, dass die US Helden noch ihren Spaß mit ihm hatten. So etwas könnte (bei zarten Gemütern) einen schlechten Eindruck hinterlassen.
Ein merkwuerdiger Kommentar von Frau Hahn. Bin Laden ist getoetet worden. Er war unbewaffnet, das geben Obama und seine Leute mittlerweile zu. Wenn etwas die Sicherheitsinteressen der USA beruehrt, dann sind es diese Fakten. Was zeigen die Bilder also, was der Oeffentlichkeit vorenthalten werden soll? Einen Mann, mit einer Kugel im Bauch oder Kopf? Oder einen Unbewaffneten dessen Koerper von einem Kugelhagel durchsiebt wurde? Oder? Vielleicht so brutal, wie wir es in unserer Fantasie gar nicht vorstellen koennen?
Weise ist die Entscheidung Obamas nicht. Sie laesst Spekulationen wuchern, wie brutal die Einsatztruppe bei der Ermordung Bin Ladens vorgegangen sein mag, unter dem Jubel des Praesidenten, seines Stellvertreters, seiner Aussenministerin und anderer Vertreter der amerikanischen Elite, Fuer sie eine Liveuebertragung, wie "Wetten Das".
Das ist unfair.
Wenn ich der Pressestelle vom weißem Haus nicht glaube, bin ich ein Verschwörungstheoretiker.
Wenn ich Ihren Zeilen nicht glaube, bin ich auch ein Verschwörungstheoretiker...
Die umgekehrte Schlußfolgerung: Glauben Sie -ohne zu hinterfragen- an die Regierungspropaganda der USA, denn es ist die einzig richtige Darstellung der Fakten.
Nachtrag ....
Ich stell mir gerade vor, bei gleichem Sachverhalt wäre
der Täter nicht Obama sondern Gaddaffi !!!!
"Weise ist die Entscheidung aber vor allem deswegen, weil sie auf eine Tötung nach der Tötung verzichtet."
Statt die Weisheit eines Mörders zu hoffieren, wäre es doch die Aufgabe eines Korrespondenten, die bisher bekannten Informationen der Ermordung von Bin Laden und Co zusammenzutragen !!!
Der Leser muß ausländische Medien durchsuchen um einen Eindruck zu bekommen.
Die Wahrheit würde zu gerechtem Haß auf den Mörder Obama und die USA führen ...
Besonders , wenn die neusten Nachrichten aus Pakistan stimmen !
Fazit bisher:
geschützte Personen VStGB §8 Absatz6.2
"im nichtinternationalen bewaffneten Konflikt: Verwundete, Kranke, Schiffbrüchige
sowie Personen, die nicht unmittelbar an den Feindseligkeiten teilnehmen und sich
in der Gewalt der gegnerischen Partei befinden;"
unbewaffneter Bin Laden und Frau und Kinder gegen KillerMarines doch wohl offensichtlich(im Sinne des Wortes) !
VStGB §8 Absatz1.1
"eine nach dem humanitären Völkerrecht zu schützende Person tötet," wird doch triumphal behauptet !
VStGB $8 Absatz1 "wird in den Fällen der Nummer 1 mit lebenslanger Freiheitsstrafe ...bestraft"
VStGB §12 Absatz1
"3. Geschosse verwendet, die sich leicht im Körper des Menschen ausdehnen oder
flachdrücken, insbesondere Geschosse mit einem harten Mantel, der den Kern nicht
ganz umschließt oder mit Einschnitten versehen ist,"
VStGB §12Absatz2
"Führt der Täter den Tod vorsätzlich herbei, ist die Strafe lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren"
Dies ist nach allen verfügbaren Informationen zutreffend, da die Leiche ja so schrecklich aussehen soll.
Es wäre doch angebracht den Mörder Obama und seine Helfershelfer in Deutschland anzuklagen !!!
Die USA werden es nicht tun, der ICC wird oder kann es nicht tun, also WIR ...
noch "gefährlicher" und "tödlicher" sind Mythen und Märtyrer; das sollte eigentlich im "christlichen" Abendland bekannt sein.
Ein kluger Kommentar zur rechten Zeit. Danke.
Das Politiker keinen Zweifel und keine Kritik vorbringen, nimmt nicht wunder.
Das aber deutsche Medien es als gegebenen nehmen, daß es sich bei dem in Pakistan ermordeten Mann um Ben Laden handelt, erstaunt schon. Und daß die Medien, die so gut wie jeden Täter, der noch nicht verurteilt wurde, als "mutmaßlichen" Täter bezeichnen, keine Hemmungen haben, Ben Laden als Massenmörder zu bezeichnen, obwohl es niemals einen Nachweis respektive einen Prozeß gegeben hat, empört mich.
Auch den deutschen Medien dürfte hinlänglich bekannt sein, daß die USA keinerlei Skrupel haben, Lügen zu verbreiten, wenn sie ebendies für sinnvoll halten.
Von der TAZ erwarte ich sehr viel mehr Skepsis. Schließlich lassen sich die Autoren von TAZ sonst nicht gern als Hofberichterstatter der USA bezeichnen.
Ich finde die ganze Diskussion völlig daneben. Die Entscheidung ist getroffen, angebliche Fotos nicht zu veröffentlichen. Ob jemand die Fotos für echt halten oder nicht ist egal.
Aber brutalisiert war die Lage schon lange. Es gibt kein Glaubwürdigkeit aus diesem Regierung, sowie die davor. Nicht allzu lange her hat dieser Präsident das Militärtribunal offizielle fortgesetzt und am Sonntag hat er jene Gitmo-Logik in Form einer außergerichtlichen Todesstrafe zum zigsten Mal durchgeführt.
Mag sein, dass "Verschwörungstheoretiker" nicht bereit sind ihrer Politiker zu glauben. Trauriger ist aber, dass viel viel viel mehr sind bereit, ihr Vertrauen ohne Frage zu verschenken.
Die Parteien der Mitte meinen, mit empathischer Kümmerergeste „das Ossi“ für sich gewinnen zu können. Sie sollten sie lieber zum Mitwirken auffordern.
Kommentar Foto von Bin-Laden: Weiser Obama
Präsident Barack Obamas Entscheidung, die Bilder von Osama bin Laden nicht zu veröffentlichen, ist weise. Denn sie verzichtet auf eine Tötung nach der Tötung.
Mit Bildern setzen sich seit je Regime in Szene. Bilder sind Propagandawerkzeuge und Waffen. Sie können tödlich sein.
Die Diskussion in Washington über den Umgang mit den Bildern von dem toten Osama bin Laden war deswegen keineswegs nur geschmäcklerisch. Wenn nach der Tötungsexpedition nach Pakistan die Veröffentlichung des Fotos von der zerschossenen Leiche von bin Laden erfolgt wäre, hätte das die USA als eines jener Länder gezeigt, die sich mit bluttriefenden Trophäen schmücken. Es hätte die Zeit nach der Tötung brutalisiert. Es hätte die Politik schwieriger gemacht.
Natürlich existieren die Fotos. Und natürlich haben zahlreiche Verantwortliche in Washington sie inzwischen gesehen. In den Zeiten von elektronischer Bilderfassung und von Wikileaks ist es deshalb nur eine Frage der Zeit, dass sie irgendwann auch im Internet landen werden.
Aber es ist etwas anderes, ob eine solche Entscheidung vom obersten Befehlshaber und politisch Verantwortlichen der USA getroffen wird oder nicht. Und es ist auch etwas anderes, ob diese brutalen Bilder direkt nach dem Ereignis veröffentlicht werden oder erst, wenn sie zu historischen Dokumenten geworden sind.
Zusätzliche Informationen für jene, die Osama bin Ladens Tod anzweifeln, hätten die Bilder nicht gebracht. Verschwörungstheoretiker sind nicht zugänglich für Fakten. Wer ihnen ein Bild vorlegt, löst damit bloß die nächste Frage aus: Warum dieses Bild, dieser Ausschnitt? Warum jetzt?
Präsident Barack Obama hat seine Entscheidung, die Bilder nicht zu veröffentlichen, mit dem Sicherheitsinteresse der USA begründet. Das ist ein Argument von Gewicht. Denn natürlich können brutale Bilder zu brutalen Reaktionen führen. Weise ist die Entscheidung aber vor allem deswegen, weil sie auf eine Tötung nach der Tötung verzichtet.
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Kommentar von
Dorothea Hahn
Korrespondentin
Kommt aus Köln. Ihre journalistischen Stationen waren Mexiko-Stadt, Berlin, Paris, Washington und New York.