Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt/Main: Grüne entscheiden Stichwahl
Achtungserfolg für Peter Feldmann (SPD): Er erreicht die Stichwahl gegen Hessens Innenminster Boris Rhein (CDU). Nun buhlen beide um grüne Stimmen – und Nichtwähler.
FRANKFURT/MAIN taz | Das Rennen ist weiter offen, zumindest zwischen dem Unions-Kandidaten Boris Rhein und dem Bewerber der SPD, Peter Feldmann. Keiner der zehn KandidatInnen konnte bei der Wahl eines neuen Oberbürgermeisters (OB) in Frankfurt die absolute Mehrheit erringen. Also wird eine Stichwahl zwischen Rhein und Feldmann am 25. März entscheiden.
Auf den als Favoriten ins Rennen gegangenen amtierenden hessischen Innenminister Boris Rhein entfielen am Sonntag 39,1 Prozent der Stimmen, sein Verfolger Peter Feldmann erreichte 33 Prozent. Der SPD-Mann bezeichnete das Ergebnis als „hervorragend“. Enttäuschend verlief die Wahl hingegen für die Kandidatin der Grünen, Rosemarie Heilig, die auf 14 Prozent kam.
Spannend wird nun, ob die unterlegenen KandidatInnen eine Wahlempfehlung abgeben. Gestritten wird vor allem um die WählerInnen der Grünen, denn zählt man deren Stimmen mit denen von SPD und der Linken zusammen, sind es über 50 Prozent.
Die SPD hat die erste Runde der Oberbürgermeisterwahl in Mainz überraschend klar für sich entschieden. Bei der Direktwahl am Sonntag kam der Kandidat der Sozialdemokraten, Michael Ebling, auf 40,5 Prozent der Stimmen. Der rheinland-pfälzische Bildungsstaatssekretär setzte sich damit deutlich von seinem Hauptkonkurrenten, Bürgermeister und Finanzdezernent Günter Beck, ab. Für den Grünen-Kandidaten stimmten 26,6 Prozent der Wähler. Ebling und Beck gehen nun in zwei Wochen in die Stichwahl. (dapd)
Allerdings darf sich Feldmann keine großen Hoffnungen auf eine solche Allianz machen. Heilig kündigte bereits an, keine Empfehlung abzugeben, obwohl sie sich im Wahlkampf bei den wichtigen Themen Wohnungsnot und Fluglärm klar gegen Rhein positionierte.
Ihre Partei regiert im Frankfurter Magistrat allerdings gemeinsam mit der CDU. So will auch die Union die Stimmen der Grünen abgreifen. Bei der Öko-Partei selbst herrscht bei diesem Thema Uneinigkeit. Während sich Parteiikone Daniel Cohn-Bendit für eine Wahl von Feldmann ausspricht, äußerten sich führende Frankfurter Grüne positiv gegenüber Rhein.
Doch auch eine Mobilisierung der vielen Nichtwähler dürften sich die beiden Bewerber nun vornehmen. Denn nur 37,5 Prozent aller rund 463.000 Wahlberechtigten traten den Weg an die Urnen an.
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