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Debatte MilieusIm Windschatten der Generation Golf

Teile der Generation 35 plus wuchs privilegiert auf und grenzt sich heute unsolidarisch nach unten ab. In ihrem Schatten gibt es aber ein zweites Milieu, das mehr Hoffnung macht.

Nur Golf ist auch langweilig. Bild: reuters

D er Generation 35 plus kommt in einer Gesellschaft eine besondere Rolle zu. In diesem Alter haben die Menschen ihre Restjugend hinter sich gelassen. So langsam übernehmen sie die Verantwortungsjobs und die Ersten kommen wie Vizekanzler Philipp Rösler (*1973), Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (*1977) und vorübergehend Karl-Theodor zu Guttenberg (*1971) in den Schaltzentralen der Macht an. Hinreichend Gründe also, um zu fragen: Wo kommen sie her? Und was waren die frühen, prägenden Einflüsse dieser nach 1970 Geborenen?

Nach Ansicht von Florian Illies (*1971), dessen Buch „Generation Golf“ einem Teil dieser Alterskohorte vor gut zehn Jahren ihren Namen gab, ist diese Generation geprägt von einer materiell sorgenfreien Jugend. Sie genieße den Wohlstand, den die Eltern erarbeitet haben. Sie agiere daher im Gegensatz zur Vorgängergeneration sehr unpolitisch, bekenne sich zur eigenen Bürgerlichkeit und Spießigkeit, sei pragmatisch und erhebe den Hedonismus und das Markenbewusstsein zu einem Wert.

Generationenerzählungen wie diese sind problematisch, da sie stets nur Teilsegmente einer Alterskohorte beleuchten. Es gibt auch andere Erzählungen.

1989, als eine scheinbar grandiose Zukunft vor dieser Generation lag, ist nicht nur die Mauer gefallen, auch der Neoliberalismus hatte in ganz Deutschland gesiegt. Die Gewerkschaften verloren an Bedeutung, traditionelle Arbeitermilieus lösten sich auf. Dies tat 1985 auch die Band Ton Steine Scherben. Ihr „Macht kaputt, was euch kaputt macht …“ war fünfzehn Jahre lang der Soundtrack einer rebellischen, aufmüpfigen und anarchistischen Jugendkultur.

DER AUTOR

EBERHARD SEIDEL ist Journalist und Geschäftsführer von "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage".

Die letze homogene Generation

Mit der Band und mit dem Fall der Mauer endete ein Kapitel deutscher Geschichte, die bislang zu wenig beachtet wurde. Die letzte homogen deutsche Jugendgeneration der Bundesrepublik wurde endgültig erwachsen. Für die in den 1950er und 1960er Jahren Geborenen war es keine allzu große Herausforderung, die gemeinsamen Wurzeln und ihre Identität in der deutschen Geschichte, in deutschen Familien und Traditionen zu finden.

Für die nachwachsende Generation stellten sich hingegen neue Herausforderungen. Sie lauteten: Wie reagieren die nach 1970 Geborenen auf den Wandel durch Migration? Auf Diskriminierung und Rassismus? Auf ihre rechtliche und soziale Ungleichheit? Auf das Verschwinden der DDR, das Entstehen des neuen Deutschland? Auf welche gemeinsame Erzählung, auf welche gemeinsamen Traditionen und Werte werden sie sich einigen? Dieses bunte Mosaik der ethnischen und sozialen Herkunftsmilieus, das es so in der Geschichte Deutschlands nach 1945 noch nicht gegeben hat?

Das Milieu der „Generation Golf“ blieb merkwürdig unberührt von all diesen Fragen. Aber außerhalb der geschützten Kinder- und Jugendzimmer der westdeutschen Mittelschicht tobte in diesen Jahren bereits ein harter Deutungs- und Verteilungskampf. Diesen Auseinandersetzungen haben wir unser Buch „Krieg in den Städten“ (1991 und 2012) gewidmet. Jugendgangs, häufig nach ethnischen Merkmalen gegründet, konkurrierten in jenen Jahren um die Dominanz in einem Viertel, einem Jugendklub oder einem Park.

In diese Auseinandersetzungen waren vor allem die Kinder aus Einwanderer- und aus bildungsfernen Familien, aber auch aus den Familien der untergegangenen DDR verwickelt. Diese Heranwachsenden, nennen wir sie „Generation Krieg in den Städten“, waren unfähig zur Artikulation ihrer Interessen in den Jugendverbänden der Parteien, Gewerkschaften und Kirchen. Von der Erwachsenenwelt und den gesellschaftlichen Institutionen alleingelassen, stemmte sie sich mit zum Teil untauglichen, weil gewalttätigen Mitteln gegen Diskriminierung, Desintegration und sozialen Abstieg.

Die Rebellion der Zukurzgekommenen

„Krieg in den Städten“ – das war die bislang letzte laut vernehmbare Rebellion der Zukurzgekommenen, die letztlich nichts anderes als Teilhabe und den Einstieg in die neoliberale Konsumgesellschaft sowie gesellschaftliche Anerkennung forderten. Für den Staat und die Justiz war das ein leichter Gegner. Für viele mündete der eingeschlagene Weg in Jugendarrest und Knast. Die Mehrheit der „Generation Krieg in den Städten“ kämpft heute, zwanzig Jahre später, ums Überleben im Niedriglohnsektor.

Auf Mitgefühl und Solidarität von den bessergestellten Angehörigen der „Generation Golf“ können diese Systemverlierer und ihre Kinder nicht unbedingt setzen. Solidarität und Einfühlungsvermögen gehören nicht zu deren Kernkompetenzen. Seit ein paar Jahren realisieren sie: Der lange sicher geglaubte (ererbte) Lebensstandard der westdeutschen Mittelschichten ist bedroht.

Aggressiv grenzt sich dieses Milieu heute nach unten ab. Statt einer solidarischen, gemeinsamen Perspektive beschwört es eine Renaissance konservativ-bürgerlicher und bisweilen auch religiös-fundamentaler Werte. Es achtet auf Distinktion, häufig in Form kulturalistischer Islamdebatten. Es schickt seine Kinder auf (christliche) Privatschulen und strebt nach Homogenität – frei von sozialer und ethnischer Durchmischung. Ein solches Ausmaß an gewollter sozialer Segregation wie heute hat es seit Gründung der Republik noch nicht gegeben.

Trotz dieser bedenklichen Entwicklungen gibt es keinen Anlass zum Pessimismus. Im Windschatten der saturierten „Golfer“ hat sich in der Generation 35 plus längst ein Milieu entwickelt, das nicht das Gestern der westdeutschen Provinz beweint, sondern zukunftsfähige Beiträge zu ihrem Generationenprojekt liefert, das da lautet: Wie wollen wir künftig in der entwickelten Einwanderungsgesellschaft im geeinten Deutschland in Zeiten der Globalisierung zusammenleben?

Was sind die Themen und die Probleme? Fatih Akin (*1973), Juli Zeh (*1974), Yassin Musharbash (*1975), Jana Hensel (*1976), Bushido (*1978), Naika Foroutan (*1971), Judith Holofernes (*1976), Omid Nouripour (*1975), Hilal Sezgin (*1970), Bülent Ceylan (*1976) und viele andere gewinnen an Bedeutung. Sie belegen: Die Welt, sie bewegt sich doch. Auch in Deutschland.

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20 Kommentare

 / 
  • T
    tommy

    @Zhao

     

    Ja, in der Tat werden in den Geisteswissenschaften "postkoloniale" Ansätze (übersetzt: Der böse weiße Mann ist an allem schuld und es ist gut, wenn er endlich verschwindet und Platz für junge dynamische Menschen aus Diaspora-"communities" macht) immer wichtiger. Ein gewichtiger Grund, warum Geisteswissenschaften in ihrer gegenwärtigen Form größtenteils abgewickelt werden und die Ressourcen für wichtige Dinge (Maschinenbau etc.) genutzt werden sollten (das kulturelle Erbe des Westens wie die lateinischen Klassiker oder mittelalterliche Literatur soll natürlich weiter gelehrt werden). Die Immigrationspropaganda und die Hetze gegen weiße Europäer, wie sie in den "ethnic departments" von US-Unis praktiziert werden, haben mit Wissenschaft nichts zu tun; ein Übergreifen auf Deutschland dieser Trends muss bekämpft werden (wird aber leider wohl nicht geschehen, da die deutschen Eliten ja dumm genug sind, Amerika immer noch für das Maß aller Dinge zu halten).

  • D
    Dyrasch

    Der Artikel ist ein gelungener Auftakt für eine Debatte, die dringend nötig ist. Denn noch vor der Frage, was mit der Macht gemacht werden soll, steht doch die Frage, welche Werte dem zugrunde liegen (und zwar in den nächsten 5-20 Jahren einer Generation). Macht mal was für uns, wenn ihr Macht habt, ist so naiv wie fahrlässig. Denn wenn das Argument des Autors stimmt, ist dieses 'für uns' für die 'Generation Golf' gar nicht so wichtig, wenn man nicht dazugehört. Macht bleibt ein Kampf, ein Gerangel um Kompromisse und wer sich die ganze Zeit nur in Fußnoten und Kommentarspalten austobt, anstatt sich anderer Mittel bedient, verharrt im eigenen Denksumpf.

     

    Eine Frage an den Autor: Gibt es neue Formen des Protestes und der Solidarität von Seiten der Ausgeschlossenen? Und was wird aus den Generationen, die nach 1975 geboren worden? Und wo gewinnen die Abgehängten eine politische Form, die erstmal alle Zertifikate des bürgerlichen Lebens vorzeigen können?

  • Z
    Zhao

    Lieber Eberhard Seidel,

     

    keines der beiden Milieus sollte Anlass zur Hoffnung geben, weil es sich um provenzielle Intellektuelle und Krämerseelen handelt. Die Debatten dieser Leute ist gestrig.

     

    Einzig der Teil der Diaspora-Jugend wird Hoffnungsträger werden, der in dem Geist der transnationalen Bürgergesellschaft aufgewachsen ist.

     

    Das US-State Department hat die Handlungsfelder für die Zukunft klar artikuliert (http://diasporaalliance.org/ ).

     

    ZITAT:

     

    "

    1. diaspreneuership: Support diaspora entrepreneurs in investing and building enterprises as well as stimulating trade in countries of origin.

     

    2. diasplomacy: Strengthen the natural role of diasporas in diplomacy, advocacy, and peace building via nontraditional media such as sports, arts, and culture.

     

    3. Diasporacorps: Encourage the proliferation of platforms that facilitate diaspora volunteerism in countries of origin.

     

    4. Diaspora 2.0: Foster innovative communication and information technologies such as mobile banking and diaspora social networks to enhance and deepen engagement.

     

    5. diasphilanthropy: Cultivate diaspora giving in areas of education, health, nutrition, and disaster relief in countries of origin."

     

     

    Das Global Forum on Migration and Development debattiert den Zusammenhang zwischen Migrationsgeschehen und Entwicklungszusammenarbeit. Die Diaspora-Organisationen sind sehr aktiv - allerdings kommen die Entwicklungshilfeorganisationen nicht. In der BRD gibt es immer noch die Idee, dass Migration und Entwicklungshilfe zwei getrennte Paar Schuhe sind.

     

    Die Joint Migration and Development Initiative der UNO & EU arbeitet ebenfalls an der Zusammenführung beider Politikfelder.

     

    Seit Griechenland von der griechisch-amerikanischen Diaspora 3 Mrd. USD zur Bewältigung der Staatsschuldenkrise über Diaspora-Anleihen aufnehmen wollte, war auch für einen kurzen Moment klar geworden, dass die migrantische Diaspora auch als Gläubiger bei Finanzkrisen wichtig ist. Frühere Länder-Beispiele sind Israel, Pakistan, Indien, Türkei, Eritrea. Es gibt bei der Weltbank eine eigene Abteilung Migration, die sich mit der Begleitung solcher Anleihen-Ausgaben befasst.

     

    In keinem Kulturbereich würde sich die transnationale Diaspora-Jugend nach den von ihnen genannten Persönlichkeiten richten. Seit den 60er Jahren macht die postkoloniale Theorie in der Literatur, Filmwissenschaft, Geschichte, Politik und Erziehung von sich reden. Die Transnationalismus-Forschung breitet sich von der Geographie aus in die Soziologie, Politik, Ethnologie, Globalisierungsforschung, Managementwissennschaften und Finanzwissenschaften. Der postmoderne Roman spielt eine wesentlich gewichtigere Rolle als der veraltete Stil von Feridun Zaigmoglu, weil für eine guten Diaspora Roman Collage-Techniken, innerer Monolog, magischer Realismus, Code-Switching stilbildend sind.

     

    Ich möchte Ihnen einen ganz alten Aufsatz von 1916 empfehlen:

     

    CLAUS LEGGEWIE

    Gibt es eine transnationale Bürgergesellschaft?

    (googlen !?)

     

     

    Bitte vergleichen Sie einmal die aufgeworfenen Fragen von Claus Leggewie aus dem Jahre 1916 mit den gegenwärtigen Institutionen. Wir sind nicht wesentlich weitergekommen. Die Lektüre ihrer Hoffnungsträger würde die Diaspora-Jugend in einen intellelektuelles Koma-Zustand zurückwerfen.

     

    Es braucht eine geistige Gärung in der Einwanderjugend, aber von ganz anderer Richtung. Ich mache Ihnenn die Empfehlung die Publikationsaktivitäten bei den Ethnic Departments an den US-Universitäten eine Weile zu verfolgen. Dann werden Sie wahrscheinlich merken, was in den Geisteswissenschaften wichtig wird.

     

    Bei den Wirtschaftswissenschaften können Sie die Weltbank-Publikationen und per Schlagwort-Suche "Migration , Trade, Development, Remittances, Growth, Diaspora Bonds" die relevante Literatur lesen.

  • M
    muskeljesus

    @abby_thur: Wieso nicht? Sowohl die eine, als auch der andere sind Popgranaten vor dem Herrn und stehen sich in puncto Eloquenz und Intelligenz in nichts nach. Jeder vermarktet sich auf seine Weise.

  • E
    einer

    Mitte der 70er geboren stand ich weder je auf einem Golfplatz noch gehörte ich irgendwann mal einer Gang an. Hab trotzdem das Gefühl mitten in meiner Generation zu stehen.

     

    Unsere "gemeinsame Erzählung" spielt in den 90ern und um die Jahrtausendwende: Clubszene, Streetart, Attac. Unser Verhältnis zu Konsum und Marken ist durch die Label-Allergie/-Sucht der Heldin aus William Gibsons "pattern recognition" perfekt beschrieben. Wir verachten (und bewundern) die unterkomplexe und verantwortungsferne Anti-Haltung der Jahrgänge vor uns und erschrecken vor dem unreflektierten Materialismus der 80er-Kinder. Unsere Eltern waren Hippies - oder wären zumindest gern dabei gewesen.

     

    Wie in vermutlich allen Generationen davor gab es Neben-Milieus, junge Menschen, die sich nicht in den "Mainstream" integrieren konnten/wollten. Man hört da wurde auch Golf gespielt oder sich um Sneaker gekloppt ...

  • X
    xyz

    Wer hat denn sonst "Antworten"?

  • TB
    thomas bode

    Die Generation Golf hat mit Gauck jetzt auch noch einen unerwarteten Fürsprecher, von quasi überirdischen Weihen und eben solchem Kommunikations-Talent gewonnen. Für ihn ist die ganze BRD-Geschichte vor '89 quasi nicht existent. Bzw. war für ihn immer verklärt, Sehnsuchtsziel, und die Jugend-Rebellion somit völlig unverständlich. Die ersten zarten Risse im Legitimations-Gebäude des Neo-Liberalismus haben sich so wieder geschlossen. So weit nicht, wird er sie schon noch verkleistern.

    Und die Eu-Krise treibt die "Spar"-Konzepte zu Lasten der System-Verlierer voran. Wie man da optimistisch sein kann ist mit schleierhaft. Wegen ein paar Migranten die es ins Establishment schaffen?

    Man weiss nicht was schlimmer ist, die offensichtlich für immer verfestigte Ungerechtigkeit der Verhältnisse, oder die intellektuelle Verflachung und Verödung des öffentlichen Debatte. Die nur gelegentlich etwas Betroffenheits-Bekundungen hervor bringt ohne auch nur ansatzweise Alternativen zu formulieren. So lullt man sich ein in das Gefühl dass in Medien und Politik doch Empathie existiert, aber das ist auch nur eine Beruhigungspille.

  • A
    axtinsgesicht

    @abby_thur: na klar, das ist doch auch dasselbe inhaltliche niveau, nur dass die eine sich etwas pseudointellektueller ausdrückt als der andere. Jehova!

  • D
    deviant

    @abby_thur

     

    Ich weiß, ich kann's auch nicht fassen: Ein saturierter Lautsprecher des "Ghetto's" und eine pseudoalternative Apple-Schickse, deren größte Leistung ein offener Brief an die BILD war.

    Tja, "wir müssen nur wollen

    wir müssen nur wollen

    wir müssen nur wollen

    wir müssen nur

    (müssen nur wollen)

    müssen nur

    müssen nur"

     

    _________

     

    What is this faith for?

    ...if there is nothing to believe in?

    What is this world for?

    ...if there is nothing to adore?

    ...for mankind?

  • T
    tommy

    "Ihr habt nicht ernsthaft Bushido in einem Atemzug wie Judith von WSH erwähnt...?"

     

    Und wenn schon? Wen kümmert denn dieses Gesinge von linksbürgerlichen Langweilern wie WSH (außer anderen linksbürgerlichen Langweilern natürlich)? Alles belangloser Müll, der die kulturelle Dekadenz des modernen Westens schmerzhaft offensichtlich werden lässt.

  • B
    besserwessi

    Generation "Ich schreib ein Bauch", siehe Rösler und Gutti

  • M
    Marcel

    Dieser Artikel passt in den Zusammenhang des zunehmenden Chauvinismus in Europa.

    In Deutschland leben wir in einem multikulturellen Staat, da ist die Gefahr groß, dass sich einzelne Milieus abgrenzen.

    Dies liegt allein schon in der Psychologie des Menschen: er braucht ein soziales Gefüge in dem er seine Identität bewahren oder eine wünschenswerte aufnehmen kann. Früher wurde dieses allgemeine Gruppengefühl politisch gewollt hochstilisiert, sodass ein in-group-out-group Effekt eingetreten ist. Dabei schreiben sich Gruppen Eigenschaften zu, die sie von anderen gruppen abgrenzt. Allein schon der Begriff Gruppe an sich (oder auch Milieu) ist eine Abgrenzung.

    Die Frage ist, wie die Gruppen/Milieus/Schichten, die es immer geben wird miteinander umgehen.

    Werden die Unterschiede betont? Oder werden Gemeinsamkeiten betont die existieren?

    Gerade bei der Diskussion über die Religionen Christentum und Islam würde ein anderes Gegenübertreten der gläubigen Gesprächspartner einiges verändern.

    Keiner muss dabei seine Identität aufgeben. Vielmehr sollte der andere Standpunkt/Glaube etc. toleriert werden. Die Überzeugung für die eigene Sache muss dabei nicht aufgegeben werden.

  • M
    Marcel

    Dieser Artikel passt in den Zusammenhang des zunehmenden Chauvinismus in Europa.

    In Deutschland leben wir in einem multikulturellen Staat, da ist die Gefahr groß, dass sich einzelne Milieus abgrenzen.

    Dies liegt allein schon in der Psychologie des Menschen: er braucht ein soziales Gefüge in dem er seine Identität bewahren oder eine wünschenswerte aufnehmen kann. Früher wurde dieses allgemeine Gruppengefühl politisch gewollt hochstilisiert, sodass ein in-group-out-group Effekt eingetreten ist. Dabei schreiben sich Gruppen Eigenschaften zu, die sie von anderen gruppen abgrenzt. Allein schon der Begriff Gruppe an sich (oder auch Milieu) ist eine Abgrenzung.

    Die Frage ist, wie die Gruppen/Milieus/Schichten, die es immer geben wird miteinander umgehen.

    Werden die Unterschiede betont? Oder werden Gemeinsamkeiten betont die existieren?

    Gerade bei der Diskussion über die Religionen Christentum und Islam würde ein anderes Gegenübertreten der gläubigen Gesprächspartner einiges verändern.

    Keiner muss dabei seine Identität aufgeben. Vielmehr sollte der andere Standpunkt/Glaube etc. toleriert werden. Die Überzeugung für die eigene Sache muss dabei nicht aufgegeben werden.

  • GN
    Graf Nitttzzz

    Bület Ceylan ist ein sehr guter Komiker - aber dessen Beitrag zu den oben diskutierten Themen sehe ich nicht?!

  • R
    Rita

    @abby_thur:

    Hatte den ganzen Tag zu tun und bin eben erst dazu gekommen, es zu lesen... Sieht so aus als hätten sie es wirklich gemacht! Wahnisnn!

  • G
    Godefre

    Soll dies etwa eine selbstbeweihräucherung sein für jene die nur über ihre eigene existenz klagen?

    Ich stamme aus der nachfolgenden Generation und muss ehrlich gestehen dass die Generation 35plus uns einen trümmerhaufen hinterlassen hat. In vielen Städten mangelt es an einfacher Kultur während wochlang Jazzkonzerte für dass steets gleiche Publikum gespielt werden. Juli Zeh und Kohorten schaffen doch nur ein Klima der Angst dass schon so manchen verzweifeln lässt ob seiner scheinbaren Ohnmacht.

    Viele der jüngeren glauben nicht daran dass sich etwas ändern kann, da es einfach keine Vorbilder gibt die etwas ändern. So kommt es dazu dass ein sehr großer Teil der Jugend in virtuelle/scheinwelten flieht. Sei es der Konsum von Drogen zu monotonen Stampfgeräuschen, die Teilzeit-hippi Bewegung oder aber die "netz revolutionäre" der Piraten die zwar super tolle und knuffige Ideen haben, es aber nicht schaffen auch nur eine einzige dann in der Realität umzusetzen. Uns fehlen die richtigen Vorbilder!

    Aber, wie man sieht haben unsere Tanten und großen Geschwister nichts besseres im Sinn als sich selbst auf den Thron zu hieven und zu schreien:"schaut wie geil wir sind"

    Wenn Ihr denn nun die Macht habt dann ändert doch bitte auch mal was für andere

  • TT
    Thomas Trasolt

    Bushido und Bülent Ceylan liefern also "zukunftsfähige Beiträge zu ihrem Generationen-projekt" während die saturierten Röslers und Guttenbergs zuhause auf dem Designersofa sitzen und sich abgrenzen? Na,ja..

    Wenigstens hat die Generation Golf den Selbsthass der 68-iger überwunden, der in solchen taz-Kommentaren immer wieder überdeutlich wird..

  • A
    abby_thur

    Ihr habt nicht ernsthaft Bushido in einem Atemzug wie Judith von WSH erwähnt...?

  • G
    Godefre

    Soll dies etwa eine selbstbeweihräucherung sein für jene die nur über ihre eigene existenz klagen?

    Ich stamme aus der nachfolgenden Generation und muss ehrlich gestehen dass die Generation 35plus uns einen trümmerhaufen hinterlassen hat. In vielen Städten mangelt es an einfacher Kultur während wochlang Jazzkonzerte für dass steets gleiche Publikum gespielt werden. Juli Zeh und Kohorten schaffen doch nur ein Klima der Angst dass schon so manchen verzweifeln lässt ob seiner scheinbaren Ohnmacht.

    Viele der jüngeren glauben nicht daran dass sich etwas ändern kann, da es einfach keine Vorbilder gibt die etwas ändern. So kommt es dazu dass ein sehr großer Teil der Jugend in virtuelle/scheinwelten flieht. Sei es der Konsum von Drogen zu monotonen Stampfgeräuschen, die Teilzeit-hippi Bewegung oder aber die "netz revolutionäre" der Piraten die zwar super tolle und knuffige Ideen haben, es aber nicht schaffen auch nur eine einzige dann in der Realität umzusetzen. Uns fehlen die richtigen Vorbilder!

    Aber, wie man sieht haben unsere Tanten und großen Geschwister nichts besseres im Sinn als sich selbst auf den Thron zu hieven und zu schreien:"schaut wie geil wir sind"

    Wenn Ihr denn nun die Macht habt dann ändert doch bitte auch mal was für andere

  • T
    Tobias

    also derartig randomisiert irgendwelche geburtsdaten irgendwelcher prominenter(?) politiker und irgendwelcher wichtige-sachen-sager zusammenzuwürfeln, damit der a priori erstellte befund stimmt - holla die waldfee, da wird mir ganz schwummrig vor den 35-jährigen augen. ich finde mich - trotz masterabschluss und bürgerlichem elternhaus - weder in der generation golf noch in deren windschatten wieder. ich bin ich und andere mittdreissiger sind mir erstmal dann relativ egal, wenn krampfhaft gemeinsamkeiten ausgemacht werden müssen. gruss aus ratingen.