Lebensmittelskandal in Großbritannien: Lasagne vom Ross
Erst aßen sie Pferdeburger, nun gab es auch noch Lasagne vom Gaul: In Großbritannien reißen die Skandalmeldungen um falsch deklariertes Rindfleisch nicht ab.
LONDON dpa | Der Skandal um als Rind deklariertes Pferdefleisch in Großbritannien nimmt kein Ende: Nach neuen Untersuchungen enthielten als Rindfleisch-Lasagne gekennzeichnete Produkte eines großen Herstellers bis zu 100 Prozent Pferdefleisch – die Kunden wussten davon nichts.
Das teilte die britische Lebensmittel-Aufsichtsbehörde FSA mit. Sie warnte am Freitag davor, die Produkte zu essen. Zwar bestehe nach derzeitigem Stand keine Gesundheitsgefahr. Das Fleisch werde aber auf mögliche Überreste von Medikamenten geprüft.
Seit Tagen kommen auf der Insel neue Details ans Licht. Tausende Menschen haben ohne ihr Wissen Pferdefleisch gegessen. Es sei „sehr wahrscheinlich“, dass hinter dem Skandal kriminelle Aktivitäten steckten, hieß es von der FSA.
Die Behörde will nun Firmen verpflichten, ihre Rindfleisch-Produkte zu testen. Mehrere Supermärkte haben Produkte aus den Regalen genommen, die betroffen waren. Begonnen hatte der Fall Mitte Januar mit dem Fund von Pferdefleisch-Spuren bei irischen Herstellern.
Leser*innenkommentare
Veganer
Gast
Im Grunde ein echter Sieg für den Tierschutz:
Statt Rinder aus fragwürdigen Mastbedingungen durch den Fleischwolf zu jagen, nahm man hier irgendwelche alten Klepper, die wahrscheinlich, nah am natürlichen Tode, irgendwo ihr Leben unter etwas besseren Bedingungen als Freizeitpferde gefristet hatten.
Ich finde durchaus, dass das Schule machen sollte.^^
Kabelbrand
Gast
Warum wird der "große Hersteller" (die schwedische Firma Findus) nicht genannt und ebenfalls verschwiegen, dass deutsche Discounter deswegen deren Waren aus dem Regal genommen haben?
timbo
Gast
Warum ist der Verzehr von Pferdefleisch nun schlimmer als der von Rindfleisch?Würd ich Fleisch essen wäre mir das egal ob es Rind oder Pferd ist.Pferde scheinen ja eine grössere Lobby zu haben.Aber wieso?
Hörb
Gast
Gegen Pferdefleisch als Nahrungsmittel ist nichts einzuwenden. Die Pferdehaltung ist i.d.R. artgerechter als bei Rind/Schwein/Huhn/Pute, und wenn die Transport- und Schlachtbedingungen stimmen - was soll daran schlecht sein?
Natürlich muss die Deklaration stimmen, sonst ist es Betrug. Bei der Fischerei ist die " Schönformulierung " ja üblich: Schillerlocke, Karbonadenfisch, Speckfisch, Seeaal sind Namen für Dornhai u.a.
sigibold
Gast
Im Grunde soll Pferdefleisch ja durchaus lecker sein. Früher wurde es auch allgemein als Nahrungsmittel akzeptiert. Ja natürlich ist es ein Skandal, dass da falsch deklariertes fleisch in den Handel kommt, aber wenigstens leiden Pferde nicht an Rinderwahn(oder?). Das ist doch auch schon etwas.