Der sonntaz-Streit: Werden Kinder zu Materialisten?

Noch nie zuvor haben Kinder in Deutschland so viel Taschengeld bekommen. Lernen sie dadurch zu sparen? Oder zu shoppen?

Regiert Geld auch die Kinderwelt? Bild: dpa

In vielen Ländern kennt man Taschengeld nicht. In der Türkei, in Kroatien oder Serbien bekommen Kinder Geld, wenn sie lange genug darum betteln, zu Feiertagen oder einfach so. Eine bestimmte Summe mit der Kinder zu einem festen Zeitpunkt rechnen können, das gibt es dort nicht.

Aus der aktuellen Studie der KidsVerbraucherAnalyse (KidsVA) geht hervor, dass Kinder in Deutschland so viel Taschengeld wie nie zuvor bekommen. Den Sechs- bis 13-Jährigen stehen im Monat durchschnittlich 27,56 Euro zur Verfügung. Rechnet man Taschengeld, Geldgeschenke und Sparkonten zusammen, können die Kinder in Deutschland fast fünf Milliarden Euro ausgeben. Die Summe steigt regelmäßig. Das Alter, ab dem Kinder Taschengeld erhalten, sinkt.

Verunsicherte Eltern informieren sich im Internet, ob sie ihren Dreijährigen Geld geben sollen. Aber hinter den vielen Taschengeldratgebern stehen oft Finanzdienstleister und Banken. Seit den 1960er Jahren haben sie und die Werbeindustrie das Kind als Kunden entdeckt.

Die Antworten auf den sonntaz-Streit lesen Sie am 17./18. August in der neuen taz.am wochenende. Mit großen Reportagen, spannenden Geschichten und den entscheidenden kleinen Nebensachen. Mit dem, was aus der Woche bleibt und dem, was in der nächsten kommt. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Kinder lernen durch Taschengeld, mit Geld umzugehen, sagen Erziehungsberater. Sie empfehlen Eltern, ihren Kindern dem Alter entsprechend Taschengeld zu zahlen. Mit Hilfe dessen würden sie sich daran gewöhnen, sich einzuschränken und ihr Geld einzuteilen. Sie lernen, was teuer und billig ist und müssen Entscheidungen treffen: Ist eine Anschaffung sinnvoll und nötig oder nicht?

Stimmt das? Oder bekommen Kinder zu früh zu viel Geld? Zehn Prozent aller 20- bis 24-Jährigen in Deutschland sind verschuldet. Das Projekt „Schulschwein“ setzt schon bei Grundschulen an und versucht, den Kindern den richtigen Umgang mit Geld beizubringen. Paten des Projektes sind allerdings Inkassounternehmen und Banken.

Macht Taschengeld Kinder zu Konsumenten? Lernen sie dadurch weniger, Geld zu sparen als es auszugeben? Macht Taschengeld Kinder zu Materialisten?

Diskutieren Sie mit! Die sonntaz wählt unter den interessantesten Kommentaren einen oder zwei aus und veröffentlicht sie in der sonntaz vom 17./18. August. Der Kommentar sollte etwa 900 Zeichen umfassen. Oder schicken Sie uns bis Mittwoch, 14. August, eine Mail mit Name, Foto und Alter an: streit@taz.de.

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