Asylbewerber in Großbritannien: Homos müssen Neigung belegen
Ein britischer Parlamentsausschuss kritisiert den Umgang mit homosexuellen Asylbewerbern. Diese müssten ihre Neigung teilweise mit Fotos oder Videos belegen.
LONDON ap | Homosexuelle Asylbewerber in Großbritannien sehen sich oft unter behördlichem Druck, ihre sexuelle Orientierung nachzuweisen. Das geht aus einem am Freitag vom innenpolitischen Parlamentsausschuss veröffentlichten Bericht hervor.
Einige Betroffene fühlten sich gezwungen, Fotos und Videos vorzulegen, die ihre Neigung belegen sollen. Diese Art von Prüfung der Glaubwürdigkeit von Asylbewerbern sei „besonders armselig“, kritisierte der Ausschuss.
Moniert wurden in dem Bericht auch die schlechten Wohnbedingungen von Migranten, der Mangel an Dolmetschern sowie der ungeklärte Status tausender Asylverfahren.
Sorge äußerten die Abgeordneten auch über das Asylrecht für Bewerber, die später in terroristische Aktivitäten verstrickt seien. Die Bewerber müssten daher stärker von nationalen und globalen Polizeibehörden und durch Sicherheitsdatenbanken überprüft werden.
Leser*innenkommentare
Normalo
Gast
Was heißt denn "einige Asylbewerber müssen ihre sexuelle Neigung belegen"?
Also doch nicht alle?
Heißt das denn auch, dass die Asylbewerber sich schon bei ihrer Ankunft als homoexuell geoutet haben? Und wenn ja, warum denn?
Dieser Artkel ist ehrlich gesagt völlig überflüssig und uninteressant. Wen interessiert schon das Liebesleben eines Migranten? Mich nicht. Ich hatte immer gedacht, dass Asylbewerber politisch verfolgt werden oder in Kriegsgefahr sind. Wenn dem so ist, spielt Homosexualität wohl kaum eine primäre Rolle für das Recht auf Asyl.
A.B.
Gast
Hi NORMALO,
viele Asylbewerber fliehen nicht auf Kriegsgefahr, sondern wegen politischer Verfolgung. Und das Liebesleben er Menschen ist an vielen Orten dieser Welt den Behörden nicht egal. Deshalb fliehen viele z.B. homosexuelle Menschen vor der Todesstrafe in ihrer Heimat. Und dann ist das auch der Grund für den Asylantrag :)
D.J.
Gast
Laut Spiegel tut sich gerade ein echter Skandal auf: Die Golfstaaten wollen einen Schwulentest für Ausländer einführen, um sie draußen zu halten. Sozusagen das Gegenteil des hier Skandalisierten.
Da es sicher noch etwas dauert, bis die Nachricht auf der taz ist, hier schon mal mein Kommentar:
Denke, jede/r mit einem Quentchen Gewissen wird nunmehr diese Länder boykottieren. Die Fußball-WM in Qatar ohnehin. Was derzeit in Russland an Homophobie geschieht, ist dagegen nur ein ganz laues Lüftchen.
Hans
Gast
Ein Link wäre gut gewesen:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/schwulen-test-golfstaaten-wollen-auslaender-auf-homosexualitaet-testen-a-926998.html
Aber danke für den Hinweis.