12. Spieltag Bundesliga: Noch ein Fall für die Torlinientechnik

Borussia Mönchengladbach schlägt den 1. FC Nürnberg mit 3:1. Was deutlich klingt, war eine knappe Sache mit viel Diskussionspotenzial.

Sein Treffer reichte nicht: Nürnbergs Josip Drmic (r.), beobachtet von Mönchengladbachs Julian Korb Bild: dpa

MÖNCHENGLADBACH dpa | Mit dem sechsten Erfolg nacheinander hat Borussia Mönchengladbach seinen Heimsieg-Startrekord aus dem Jahre 1987 in der Fußball-Bundesliga eingestellt und den vierten Tabellenplatz erfolgreich verteidigt. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre besiegte am Samstag den 1. FC Nürnberg nach einer stürmischen Schlussphase mit 3:1 (0:1) und verlängerte die Negativserie der auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallenen Franken damit auf zwölf sieglose Spiele.

Vor 53.235 Zuschauern im Borussia-Park sorgten Juan Arango (72.), ein Eigentor von Niklas Stark (75.) und Patrick Herrmann (87.) für den Gladbacher Sieg. Josip Drmic hatte Nürnberg zunächst in Führung gebracht (21.).

Allerdings hatte der FCN Pech, dass Schiedsrichter Christian Dingert ein vermeintliches Tor von Drmic zum 2:2 die Anerkennung verweigert hatte. Beim Schuss des Schweizers prallte der Ball nach Ansicht der TV-Bilder scheinbar hinter Torlinie auf. Ob der Ball aber tatsächlich mit vollem Umfang die Linie überschritten hat, hätte wohl nur die Torlinientechnik exakt auflösen können.

Für Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer war die Sache klar. „Das kommt noch hinzu, dass so ein Tor nicht gegeben wird. Das ist sehr bitter für uns. Es wäre ein wichtiges Tor gewesen. Uns klebt ganz viel Pech an den Schuhen und Trikots, aber wir müssen weitermachen“, sagte Schäfer und Trainer Gertjan Verbeek machte sich angesichts der Bilder für die Einführung der Torlinientechnik stark. Sogar Gladbachs Sportdirektor hatte angesichts der couragierten Leistung der Franken ein „bisschen Mitgefühl“. Die Borussia habe sich den Sieg erarbeitet und mit viel Moral die Fehler wieder wettgemacht.

Defensiv sehr stabil

Die Gladbacher, die weiterhin auf drei defensive Stammkräfte verzichten mussten, traten in der zuletzt zweimal erfolgreichen Formation an. Der junge Julian Korb durfte zum dritten Mal nacheinander als Rechtsverteidiger ran, Tony Jantschke verteidigte dafür wieder zentral. Mit dem Selbstvertrauen aus den vergangenen Spielen übernahmen die Gastgeber auch von Beginn an die Initiative und versuchten die Nürnberger zunächst mit schnellem Kombinationsspiel in der Defensive zu beschäftigen.

Der neue „Club“-Coach Verbeek hatte sein Team auf zwei Positionen verändert und setzte im defensiven Mittelfeld auf Mike Frantz. Zudem stand Markus Feulner nach Verletzung wieder in der Startelf. Die Gäste versteckten sich allerdings keineswegs und suchten immer wieder ihre Chance im Spiel nach vorn. Trotz der Negativserie verbuchten die Franken zuvor in sechs Auswärtsspielen immerhin fünfmal ein Remis.

So hatten Drmic und Hiroshi Kiyotake auch die ersten guten Möglichkeiten für den Club, scheiterten aber knapp. Besser machte es in der 21. Minute erneut Drmic nach Vorarbeit von Kiyotake und erzielte den Führungstreffer für die Nürnberger, die auch danach am Drücker blieben und die Gladbacher ein ums andere Mal in Verlegenheit brachten. Torhüter Marc-Andre ter Stegen war der am meisten beschäftigte Spieler bei den Hausherren.

Zudem stand die Mannschaft von Verbeek defensiv sehr stabil, so dass die Gastgeber wenig Lücken fanden. Max Kruse, Raffael und Co. blieben an diesem Abend lange Zeit wirkungslos. Die bis dahin beste Chance für die Borussen vergab Juan Arango mit einem Direktschuss, den Torhüter Raphael Schäfer parieren konnte.

Die Nürnberger boten im dritten Spiel unter ihrem neuen Trainer eine gute Vorstellung, waren stark in den Zweikämpfen und ließen den Gladbachern wenig Raum. Auch bei Kontern blieb die Mannschaft stets gefährlich. Doch in der stürmischen Schlussphase gelang den Gastgebern durch einen sehenswerten Linksschuss von Arango zunächst der Ausgleich (72.), ehe der Nürnberger Niklas Stark zwei Minuten später eine Flanke von Arango ins eigene Netz lenkte. Nach dem Wirbel um Drmic besorgte Herrmann die Entscheidung.

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