Pläne des Ex-Außenministers: Westerwelle geht stiften
Bis Dienstag war er noch Außenminister der Bundesrepublik Deutschland. Nun hat Guido Westerwelle mit seiner „Westerwelle Foundation“ was Neues vor.
BERLIN dpa | Der bisherige Außenminister Guido Westerwelle (FDP) gründet eine eigene Stiftung. Die gemeinnützige „Westerwelle Foundation – Stiftung für internationale Verständigung“ will sich nach einer Mitteilung von Mittwoch um die Verbreitung von Demokratie, sozialer Marktwirtschaft und Rechtsstaatlichkeit in aller Welt kümmern.
Mitbegründer ist der Internet-Unternehmer Ralph Dommermuth, Vorstandschef und Mehrheitseigner der United Internet AG (1&1, GMX, web.de).
Westerwelle hatte das Auswärtige Amt am Dienstag nach vier Jahren an seinen Vorgänger und Nachfolger Frank-Walter Steinmeier (SPD) übergeben. Weihnachten will er auf Mallorca verbringen, wo er zusammen mit Ehemann Michael Mronz ein Haus besitzt.
Kurz danach feiert der FDP-Politiker seinen 52. Geburtstag. Die Arbeit für die Stiftung soll dann im Januar beginnen. Westerwelle wird Vorsitzender des Stiftungsvorstands. Durch das FDP-Debakel bei der Bundestagswahl hat er auch kein Abgeordnetenmandat mehr.
Im Unterschied zu Ex-Außenminister Joschka Fischer, der nach seinem Abschied aus dem Auswärtigen Amt ein Beratungsunternehmen gegründet hatte, will Westerwelle ehrenamtlich unterwegs sein. Ihren Sitz hat die neue Stiftung in einem repräsentativen Gebäude am Kurfürstendamm in Berlin. Die Räume sind bereits angemietet.
Leser*innenkommentare
Karl Lau
Gast
Abkehr vom Peterprinzip?
Gemach - der Stift geht in Anschlußverwendung
stiften;
vielleicht mal etwas, was er kann?
Man wird sehen, sagte der Blinde.
Aber - der Blinde Seher römischer Dekadenz
bleibt stringent, bleibt sich treu -
und sein liebenswert grantelnder Alleinerzieher
( in echt:Vater) würde knurren:
- hat er's wieder hingekriegt, der bonn-Schlawiner:
BLOSS NICHT ARBEITEN
571 (Profil gelöscht)
Gast
"Westerwelle Foundation"?
Hört sich schon ein bisschen holprig an für das, was er damit vorhat.
Dass er's ehrenamtlich tut, macht ihn sympathischer als er mir bisher war.
Noch sympathischer finde ich aber die Tatsache, dass er endlich sein Ministeramt los ist.
ingrid werner
neues Parteienfinanzierungsmodell?
6156 (Profil gelöscht)
Gast
Liebe taz, lernt ihr es denn nie? Der Herr Mronz ist der (eingetragene) Lebenspartner von Herrn Westerwelle, mitnichten sein Ehemann. Denn das würde ja eine vollgültige bürgerliche "Ehe" zwischen den beiden voraussetzen, die ihnen aber das bundesdeutsche Familienrecht weiterhin verweigert - und so diese beiden wie tausende andere auch einem Zwangsouting in amtlichen Angelegenheiten unterwirft.
Frost
Gast
Wie kann jemand "ehrenamtlich" tätig sein, der seine Ehre schon längst verkauft hat-,an die meistbietende Klientel.Ebensogut könnte man Schröder einen Sozialdemokraten nennen. Die sahnen ganz so nebenbei als "guter Politiker" soviel ab,dass sie nachher -angeblich, ehrenamtlich-tätig sein können."Künftig unterwegs in Sachen Verbreitung von Demokratie und sozialer Marktwirtschaft"? Gerade ER, der für das Soziale in der Marktwirtschaft,nie was übrig hatte, will jetzt, da er von seiner ehemaligen Klientel nicht mehr gefragt ist, den Gutmenschen herauskehren.Jetzt will er bei anderen, den "Untergang Roms" verhindern,indem er da die soziale Marktwirtschaft preist.