Streit um Homo-Heirat in Utah: Bestehende Ehen sind sicher

Am Montag hatte der Supreme Court Homo-Ehen in Utah gestoppt, auch bestehende Ehen waren gefährdet. Justizminister Holder erklärt diese nun für rechtmäßig.

Glücklich in Salt Lake City: Megan und Candace mit ihrer Tochter am Freitag Bild: ap

WASHINGTON afp | Nach dem vorläufigen Aus für die Eheschließung von Schwulen und Lesben in Utah hat die US-Regierung die bereits geschlossenen Ehen für gültig erklärt. Er sehe die Eheschließungen als „rechtmäßig“ an, erklärte US-Justizminister Eric Holder am Freitag in Washington. Auf Bundesebene hätten die Homo-Paare aus Utah die gleichen Rechte wie Paare aus anderen Staaten.

Der Oberste Gerichtshof der USA hatte der Homo-Ehe in Utah am Montag vorerst einen Riegel vorgeschoben. Der Supreme Court in Washington setzte vorübergehend die Entscheidung eines Bundesrichters aus, der das Verbot der Homoehe in dem Bundesstaat für verfassungswidrig erklärt hatte. Die Obersten Richter gaben damit einem Eilantrag der Regierung von Utah statt, die Einspruch gegen das Urteil eingelegt hatte.

Die Bevölkerung von Utah hatte im Jahr 2004 in einem Referendum einen Zusatz zur Verfassung des Bundesstaates verabschiedet, der die Ehe als Bund zwischen Mann und Frau definiert. Der für Utah zuständige Bundesbezirksrichter Robert Shelby entschied im Dezember nach einer Klage von schwulen und lesbischen Paaren aber, dass das Verbot gegen das in der US-Verfassung verankerte Gleichheitsgebot verstoße. Seit dem Urteil haben sich in dem westlichen Bundesstaat rund 1.300 homosexuelle Paare das Jawort gegeben.

Die Eilentscheidung des Supreme Court hat zur Folge, dass die Behörden in Utah bis auf weiteres keine Heiratsurkunden für homosexuelle Paare mehr ausstellen dürfen. Gouverneur Gary Herbert wies seine Beamten zudem an, die bereits geschlossenen Ehen nicht anzuerkennen.

In den kommenden Wochen soll ein Bundesberufungsgericht in Denver überprüfen, ob das Verbot der Homoehe in Utah tatsächlich verfassungswidrig ist. Der Rechtsstreit könnte einen Präzedenzfall für die knapp 30 weiteren US-Bundesstaaten schaffen, die ebenfalls gleichgeschlechtliche Eheschließungen in ihren Verfassungen verboten haben.

Die Homoehe hat in den USA in den vergangenen Jahren deutlich an Akzeptanz gewonnen. Im Dezember hatte New Mexico als 17. Bundesstaat die Heirat von gleichgeschlechtlichen Partnern erlaubt. Die Homoehe ist außerdem in Kalifornien, Hawaii, Illinois, Connecticut, Delaware, Iowa, Maine, Maryland, Massachusetts, Minnesota, New Hampshire, New Jersey, New York, Rhode Island, Vermont und Washington legal. Auch in der Hauptstadt Washington DC können sich Schwule und Lesben das Jawort geben.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.