Brit Awards 2014 verliehen: „Schottland, bleib bei uns“

Bei der Vergabe der Brit Awards brachen die Abräumer Arctic Monkeys einen Rekord und Noel Gallagher verkündete den älteste Brit-Award-Gewinner aller Zeiten.

Kate Moss spricht für den von Noel Gallagher gehuldigten Noel Gallagher. Bild: ap

LONDON dpa | Die großen Sieger der Brit Awards 2014 haben eines gemeinsam: Sie lassen sich nicht ganz leicht in die glitzernde Popwelt einordnen. David Bowie als bester britischer Solo-Künstler und die Arctic Monkeys mit gleich zwei Auszeichnungen als beste britische Band und für das beste Album waren die Stars der Brit Awards 2014.

Bei der Vergabe der Trophäen, die nach den Grammys zu den wichtigsten Musikpreisen der Welt gehören, ließ sich Bowie am Mittwochabend in der vor Stars nur so strotzenden Londoner O2-Arena nicht blicken. Dafür schickte er Supermodel Kate Moss als Vertreterin.

Die Arctic Monkeys gaben sich betont cool und vom Rummel um die bedeutendste Nacht der einflussreichen britischen Musikbranche nicht beeindruckt. „Auch wenn es wundervoll ist, für etwas nominiert zu werden, das man selber geschaffen hat, glaube ich nicht, dass das Talent einer Gruppe von Musikern unbedingt proportional zur Größe ihres Regals voller Preise ist“, sagte Arctic-Monkeys-Frontman Alex Turner nach der Show.

Auf der Bühne hielt er eine Lobesrede auf den Rock'n'Roll. „Der Rock'n'Roll wird einfach nie sterben.“ Ab und zu gehe er in Winterschlaf, aber er warte immer um die Ecke, um wieder hervorzubrechen und noch besser auszusehen als zuvor.

Zu cool zum Erscheinen

Die Indie-Rocker brachen einen Brit-Awards-Rekord, indem sie als erste dreimal als beste britische Band und für das beste britische Album geehrt wurde. Schon 2007 und 2008 war das der Fall gewesen.

Auch David Bowies Sieg ist Rekord-trächtig: Mit 67 Jahren ist er der älteste Brit-Award-Gewinner aller Zeiten. In seiner Dankesrede, die er von Moss im Ziggy-Stardust-Outfit vorlesen ließ, ging er auch auf das im Herbst anstehende Unabhängigkeits-Referendum in Schottland ein: „Schottland, bitte bleib bei uns.“

Den Preis verkündet hatte zuvor Noel Gallagher: „Ihr Verrückten habt nicht wirklich gedacht, er wäre tatsächlich hier? Dafür ist David Bowie viel zu cool.“ Bowie hatte sich 2013 nach zehn Jahren musikalischer Pause mit dem Album „The Next Day“ überraschend zurückgemeldet.

Beste Solo-Künstlerin wurde die Favoritin Ellie Goulding. Sie nahm den Preis von Sänger Prince entgegen, der in den vergangenen Wochen in London bei mehreren Überraschungsshows aufgetreten war. „Ich bin ehrlich geschockt“, sagte Goulding. Zuletzt war sie 2011 noch beste Nachwuchskünstlerin bei den Brit Awards geworden.

„Ich musste Pipi“

Die Popstars von One Direction konnten vor allem ihrer gigantischen Fanbasis für zwei Auszeichnungen danken. Sie siegten zum einen in der Kategorie Weltweiter Erfolg. Mädchenschwarm Harry Styles kam zu spät auf die Bühne, um den Preis entgegenzunehmen. „Es tut mir so leid, ich musste Pipi. Die Toiletten sind ewig weit weg“, sagte er ins Mikrofon. Außerdem gewannen sie den Preis für das beste britische Video, indem sie bei einer Abstimmung per Internetdienst Twitter die meisten Einträge bekamen.

Die Trophäe war dieses Jahr von Hutmacher Philip Treacy gestaltet worden, der sonst Kopfbedeckungen für Herzogin Kate und andere Mitglieder des britischen Königshauses, aber auch für Lady Gaga entwirft.

Modisch waren Glitzer, lange Hollywood-Roben und wilde Haarmähnen angesagt. Beyoncé glänzte mit langen blonden Locken und einem meergrünen, bodenlangen Kleid. Goulding und Perry hatten sich für tiefe Ausschnitte und gold-silbernen Glitzerroben entschieden. Kylie Minogue kam im Latex-Minikleid mit Riesenschleife.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.