Todesstrafe in den USA: Gangmitglied in Texas hingerichtet
Als Auftragskiller tötete Manuel Vasquez 1999 eine 51-jährige Frau. Dafür wurde er jetzt mit dem Tode bestraft. In Texas wird nun das Betäubungsmittel knapp.
HUNTSVILLE ap/afp | Im US-Bundesstaat Texas ist ein wegen Mordes verurteiltes Mitglied einer mexikanischen Bande hingerichtet worden. Der 46-jährige Manuel Vasquez wurde am Mittwochabend um 18.32 Uhr (Ortszeit, Donnerstag 00.32 MEZ) im Gefängnis von Huntsville für tot erklärt, wie die Strafvollzugsbehörden mitteilten.
Der Vorrat des Betäubungsmittels Pentobarbital reicht den Angaben zufolge damit nur noch für eine Hinrichtung in dem Bundesstaat. Die nächste Vollstreckung der Todesstrafe ist für kommenden Mittwoch vorgesehen.
Vasquez war 1999 für den Mord an einer 51-Jährigen verurteilt worden. Die Frau hatte laut Gerichtsdokumenten nicht wie von Mafiaboss Rene Munoz gefordert zehn Prozent ihrer Einnahmen aus illegalen Drogenverkäufen in der Stadt San Antonio an die Gang abgetreten. Maßgeblich belastet wurde Vasquez durch einen seiner Komplizen, der vor Gericht ein Geständnis ablegte. Einer der weiteren Täter wurde zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, der dritte leistet eine 35-jährige Haftzeit ab. Vasquez hatte keine Berufung gegen sein Urteil eingelegt und betont, lieber sterbe er, als rund um die Uhr eingesperrt zu sein.
Die Hinrichtung des Mannes war die neunte Vollstreckung der Todesstrafe in den USA in diesem Jahr sowie bereits die vierte in Texas. Die US-Behörden haben derzeit Lieferprobleme mit dem Mittel Pentobarbital, weshalb sie immer wieder auf nicht ausreichend erprobte Mischungen zurückgreifen müssen. Eine Reihe von qualvollen Pannen bei Hinrichtungen hatte zuletzt eine Debatte über die in den USA verwendeten Giftcocktails ausgelöst.
In den kommenden Wochen sind in Texas mindestens sechs Hinrichtungen von Gefängnisinsassen geplant. Vasquez war bereits der vierte Verurteilte, den Texas seit Jahresanfang hinrichtete.
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