Die Wahrheit: Traurige Güterzüge
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über Waggons zum Weinen erfreuen.
Sah man früher Güterzügen
wartend zu an einem Gleise,
tat man es meist mit Vergnügen
als ein Zeuge einer Reise
von so unterschiedlich vielen
Dingen hin zu ihren Zielen.
Loren voller Eierkohlen,
die hoch bis zum Stromdraht quollen,
hingen an Waggons mit Bohlen,
ach, mit ganzen Wäldern vollen!
Und dazwischen folgten Trecker
zugbereit dem Ruf der Äcker.
Brauereien ließen Wagen
Werbung machen fürs Gebraute
und den Schriftzug vorwärts tragen,
den ein ganzes Land beschaute.
Jeder Zug war ein Verheißen
unterwegs auf kühlen Gleisen.
Heute rumpeln über Weichen
nur Container ohne Ende,
die sich grubenbahnhaft gleichen;
kein Versprechen ziert die Wände.
Siehst du von den Zügen einen,
siehst du alle und musst weinen.
Die Wahrheit auf taz.de
Leser*innenkommentare
6156 (Profil gelöscht)
Gast
Soooo langweilig sind Güterzüge nun auch wieder nicht, wie man aus fleißigen Kommentaren güterzugerfahrener Internetnutzer ablesen kann:
https://plus.google.com/u/0/+AchımH/posts/Bp4EVKcAaTp