Humboldtforum in Berlin: Brite wird Schlossherr
Der 68-Brite Neil MacGregor soll ein Konzept für das Kulturhaus entwickeln. Bisher leitet er das British Museum in London.
BERLIN/LONDON (dpa) | Der renommierte britische Museumsexperte Neil MacGregor soll mit dem Humboldtforum Deutschlands ehrgeizigstes Kulturprojekt voranbringen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) berief den 68-Jährigen am Mittwoch zum Leiter der Gründungsintendanz für das Kulturzentrum im rekonstruierten Stadtschloss. Seinen Posten als Direktor des British Museum will MacGregor Ende des Jahres niederlegen, wie er mitteilte. Neben der Beratungsarbeit in Berlin will er weiter für die BBC tätig bleiben und am Museum im indischen Mumbai mitwirken.
Grütters nannte es ein Glück, dass sich der Schotte für die Aufgabe habe gewinnen lassen. Unter seiner Leitung soll die Gründungsintendanz von Oktober an für zwei Jahre inhaltliche Schwerpunkte für das Humboldtforum entwickeln. Neben MacGregor werden dem Gremium auch der Kunsthistoriker Horst Bredekamp und der Archäologe Hermann Parzinger angehören.
Grütters nannte MacGregor einen hervorragenden Deutschlandkenner und international versierten Museumsexperten, der sein „universales Wissen“ für das Projekt zur Verfügung stelle. MacGregor erklärte, mit den außereuropäischen Sammlungen der Berliner Museen werde es wie nirgends sonst möglich sein, im Humboldtforum auf die Kulturen der Welt zu schauen. „Das ist eine historische Chance für Deutschland, für Europa, für die ganze Welt.“
MacGregor war Direktor der National Gallery in London, ehe er 2002 die Führung des British Museum übernahm. Mit der Leitung des Beratungsgremiums in Berlin soll der Schotte ein Gesamtkonzept für das bisher noch wenig greifbare Humboldtforum vorlegen. Das Haus soll 2019 eröffnet werden.
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